Nach Bluttat in Wien - Abgelehnter Strafaufschub seit Wochen bekannt
Wien (APA) - Dass der beantragte Haftaufschub vom Wiener Oberlandesgericht (OLG) endgültig abgelehnt wurde, hatten der Wahlverteidiger des 4...
Wien (APA) - Dass der beantragte Haftaufschub vom Wiener Oberlandesgericht (OLG) endgültig abgelehnt wurde, hatten der Wahlverteidiger des 40-Jährigen und die Justizanstalt Wien-Simmering, wo der Iraker seine neunmonatige Haftstrafe absitzen hätte sollen, am 31. Juli erfahren. Eine neuerliche Verständigung, seine Strafe anzutreten, wurde dem Mann nicht mehr zugestellt.
„Es bedarf in solchen Fällen keiner neuerlichen Aufforderung mehr“, erläuterte Thomas Spreitzer, der Sprecher des Wiener Landesgerichts für Strafsachen, gegenüber der APA. Dem Mann sei bereits im ersten Beschluss des Landesgerichts vom 11. Mai mitgeteilt worden, dass er grundsätzlich seine Strafe unverzüglich anzutreten habe. Dessen dagegen gerichteter Beschwerde sei zwar eine aufschiebende Wirkung zugekommen, die aber mit dem OLG-Beschluss vom 24. Juli vom Tisch war. Üblicherweise vergehen in vergleichbaren Fällen dann nur mehr wenige Tage, bis Betroffene in der ihnen zugeteilten Justizvollzugsanstalt einrücken. Wer sich beharrlich weigert, kann von der Polizei zwangsweise ins Gefängnis gebracht werden.
Der mittlerweile Mordverdächtige zog es stattdessen offenkundig vor unterzutauchen. Der 40-Jährige sollte Montagnachmittag aus dem Polizeigewahrsam in die Justizanstalt Josefstadt überstellt werden. Weitere Einvernahmen durch die Ermittler waren nicht geplant. Der gebürtige Iraker hatte in den Verhören geschwiegen bzw. keine Angaben zur Tat gemacht. Diese soll sich am Samstag gegen 18.45 Uhr in der Leopoldstadt zugetragen haben. Gegen 20.30 Uhr wurde der Verdächtige in einem Lokal in der Quellenstraße in Favoriten von WEGA-Beamten festgenommen, als er sich gerade etwas zu essen bestellt hatte, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger der APA.