Barnier fragte Farage vergeblich nach Post-Brexit-Beziehungen
Bled (APA) - Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage verschwendet offenbar keine Gedanken an die Post-Brexit-Beziehungen zwischen der EU und Großbrit...
Bled (APA) - Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage verschwendet offenbar keine Gedanken an die Post-Brexit-Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien. „Herr Barnier, die EU wird dann nicht mehr existieren“, gab EU-Chefverhandler Michel Barnier am Montag im slowenischen Bled die Antwort des Rechtspopulisten auf seine Frage wieder, wie er sich das künftige Verhältnis von London und Brüssel vorstelle.
Barnier betonte, dass er sich nicht in die britische Innenpolitik einmischen wolle und die Austrittsentscheidung der Briten zu respektieren sei. Seine Tür sei aber immer offen, berichtete der französische Politiker von zahlreichen Gesprächen und Auftritten auf der Insel. Bisher habe ihm aber noch niemand beweisen können, dass der Brexit einen „Mehrwert“ habe, fügte Barnier hinzu.
„Ich habe sogar Herrn Farage getroffen“, sagte er. Das Gespräch sei „sehr anregend“ gewesen. „Am Ende habe ich ihn dann gefragt: Können Sie mir ihre Sichtweise der künftigen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU mitteilen“, sagte Barnier. „Seine Antwort war sehr klar: Herr Barnier, die EU wird dann nicht mehr existieren. Wir sind nicht verpflichtet und nicht bereit, Herrn Farage diesen Gefallen zu tun. Niemals“, rief der frühere französische Außenminister und Ex-EU-Kommissar aus.
Barnier berichtete auch, dass er im Jahr 1972 beim damaligen französischen Referendum über den Beitritt Großbritanniens zur damaligen Europäischen Gemeinschaft mit Ja gestimmt habe. „Das war überhaupt meine erste Wahl. Ich habe damals für ein Ja geworben, obwohl ich Gaullist war. Und ich habe mein Votum niemals bereut“, betonte der ehemalige EU-Kommissar. Gerade angesichts der heutigen politischen Herausforderungen sei es „besser, zusammen zu sein“, unterstrich er.