UNESCO: Bei Wiederaufbau von Mossul bei Kultur und Bildung ansetzen

Paris/Mosul (Mossul) (APA/dpa) - Beim Wiederaufbau der weitgehend zerstörten irakischen Stadt Mossul will die UNO-Kulturorganisation UNESCO ...

Paris/Mosul (Mossul) (APA/dpa) - Beim Wiederaufbau der weitgehend zerstörten irakischen Stadt Mossul will die UNO-Kulturorganisation UNESCO bei Kultur und Bildungswesen ansetzen. Dies sagte deren Generaldirektorin, Audrey Azoulay, am Montag dem französischen Sender France Info. Mossul ist eine ehemalige Hochburg der Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS).

„Die Bildung, die Universität wurden in Geiselhaft genommen, um Hass zu säen“, so Azoulay. Am Montag hatten sich Vertreter der irakischen Regierung, der Zivilgesellschaft und der UNESCO sowie internationale Experten in Paris getroffen, um über den Wiederaufbau der zweitgrößten Stadt des Iraks zu beraten.

Die Terrormiliz hatte im Juni 2014 Mossul weitgehend ohne Gegenwehr eingenommen. Die militanten Islamisten zerstörten anschließend einmalige antike Kulturstätten und verkauften Kulturgüter auf dem illegalen Markt, um sich zu finanzieren oder Waffen zu kaufen.

Die Schlacht um die Rückeroberung Mossuls dauerte dann von Mitte Oktober 2016 bis Anfang Juli 2017. Die Stadt wurde unter anderem beim Häuserkampf verwüstet. Azoulay sprach von einem Ruinenfeld. Laut der Hilfsorganisation Oxfam wurden allein in Mossuls dicht besiedelter Altstadt mehr als 3.000 Häuser, Schulen und Geschäfte zerstört.

Bereits im April hatte die UNESCO gemeinsam mit dem Irak und den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ein Abkommen unterzeichnet, nach dem der Golfstaat 50,4 Mio. Dollar (43,3 Mio. Euro) für den kulturellen Wiederaufbau der Stadt zur Verfügung stellt - darunter auch für die Al-Nuri-Moschee und ihr berühmtes schiefes Minarett. Die UNESCO sprach von einer „historischen Partnerschaft“, die von ihrem Umfang her beispiellos sei.

Der Wiederaufbau des komplett zerstörten Gebäudes dürfte Jahre dauern, hieß es damals. Die UNESCO rechnete damit, dass allein die Aufräumarbeiten, die Dokumentation der Stätte und die Entwicklung von Bauplänen ein Jahr dauern werden.

~ WEB http://www.unesco.org/new/en/ ~ APA468 2018-09-10/17:26