OECD: „Bildung auf einen Blick“ auf einen Blick 2

Wien/Brüssel/Paris (APA) - KLASSENGRÖSSE: 2016 saßen in Österreich im Schnitt in der Volksschule 18 Kinder in einer Klasse (OECD: 21), nur i...

Wien/Brüssel/Paris (APA) - KLASSENGRÖSSE: 2016 saßen in Österreich im Schnitt in der Volksschule 18 Kinder in einer Klasse (OECD: 21), nur in Griechenland und Lettland waren es noch weniger. Im Sekundarbereich 1 (AHS-Unterstufe, Hauptschule/Neue Mittelschule) lag die durchschnittliche Klassengröße bei 21 Schülern (OECD: 23), damit liegt Österreich im vorderen Mittelfeld. (D2.1) Seit 2005 haben die Klassengrößen abgenommen.

LEHRERALTER: Österreich hat im OECD-Vergleich relativ alte Lehrer. Im Volksschulbereich sind in Österreich 39 Prozent aller Pädagogen 50 Jahre oder älter, in der OECD sind es 31 Prozent. Am höchsten fällt der Unterschied im Sekundarbereich 1 aus: In der AHS-Unterstufe bzw. Neuen Mittelschule sind in Österreich 49 Prozent der Lehrer mindestens 50 Jahre (OECD: 35 Prozent), an den Oberstufenschulen (Sekundarbereich 2) kommt Österreich auf einen Anteil von 45 Prozent (OECD: 34 Prozent). (D5.1)

LEHRERGEHÄLTER: Pädagogen verdienen in Österreich zu jedem Zeitpunkt ihrer Karriere und in allen Schultypen mehr als im OECD-Schnitt. Lag 2017 bei Volksschullehrern schon das Einstiegsgehalt mit rund 40.500 US-Dollar (kaufkraftbereinigt) pro Jahr über dem OECD-Schnitt (32.300), ist der Abstand beim Höchstgehalt mit rund 73.500 US-Dollar noch größer (OECD: 54.200). Ähnlich verhält es sich in der Sekundarstufe I (Ö: rund 40.400 Start-, rund 78.500 Endgehalt; OECD: 33.200 bzw. 56.900) und der AHS-Oberstufe (Ö: 40.500 bzw. 83.700 US-Dollar; OECD: 35.000 bzw. 59.600 US-Dollar). Im Vergleich zu anderen Hochschulabsolventen in ihrem Land stehen Lehrer in Österreich dagegen etwas schlechter da: So verdient ein Lehrer in der Volksschule 76 Prozent vom durchschnittlichen Akademiker-Gehalt, in der Sekundarstufe 1 sind es 90 und in der AHS-Oberstufe 97 Prozent (OECD: 86 bzw. 91 und 96 Prozent). (D3.1a, D3.2a)

NEETS: Der Anteil junger Menschen, die sich weder in Beschäftigung noch in Ausbildung befinden (NEET; Not in Education, Employment or Training), liegt in Österreich 2017 bei rund elf Prozent der 18- bis 24-Jährigen und damit unter dem OECD-Schnitt (15 Prozent). Bei den jungen Migranten beträgt dagegen die NEET-Quote ein Viertel. (A2.2)

PRIVATE UNGSAUSGABEN: Der Anteil der privaten Ausgaben für Bildungseinrichtungen liegt in Österreich bei lediglich fünf Prozent (OECD: neun Prozent). Dies ist vor allem auf den Hochschulsektor und das Fehlen von Studiengebühren zurückzuführen: 2015 betrug der Privatanteil im Tertiärbereich in Österreich sechs Prozent, in der OECD dagegen 31 Prozent. (C3.1)

STUDIENANFÄNGERQUOTE: 2016 begannen in Österreich 70 Prozent eines Altersjahrgangs eine Ausbildung im Tertiärbereich (wozu in Österreich allerdings auch die BHS-Matura gehört, Anm.) (OECD: 66 Prozent). Ohne internationale Studierende würde dieser Prozentsatz allerdings nur 56 Prozent betragen (OECD: 57 Prozent). Ein tertiäres Kurzprogramm (z.B. 4. und 5. BHS-Jahrgang) begannen dabei 35 Prozent eines Altersjahrgangs (OECD: 16 Prozent), ein Bachelor-Studium 45 Prozent (OECD: 58 Prozent), ein Masterstudium 24 Prozent (OECD: ebenfalls 24 Prozent) und ein Doktoratstudium 3,3 Prozent (OECD: 2,5 Prozent). (B4.3)

UNTERRICHTSZEIT - LEHRER: Volksschullehrer müssen in Österreich (779 Stunden pro Jahr) geringfügig weniger unterrichten als im OECD-Schnitt (784 Stunden). Im Sekundarbereich 1 stehen dagegen die österreichischen Lehrer jährlich gleich um 96 Stunden kürzer in der Klasse (Ö: 607, OECD: 703), in der AHS-Oberstufe sind es 68 Stunden (Ö: 589, OECD: 657). Die Zahl der Unterrichtstage liegt in Österreich mit 180 in allen Schulformen fast im OECD-Schnitt (Volksschule: 183, Sekundarstufe 1: 181, AHS-Oberstufe: 180), die (allerdings nur für Pflichtschullehrer definierte) Jahresarbeitszeit indes darüber (Ö: 1.776; OECD: 1.622 für Volksschule, 1.645 für Sekundarstufe I). (D4.1)

~ WEB http://www.oecd.org/ ~ APA194 2018-09-11/11:15