Olympia-Gastgeber Japan entschuldigte sich nach Delfinshow für Segler
Enoshima/Tokio (APA/dpa) - Der erste offizielle Segel-Testbewerb für die Sommerspiele 2020 in Japan hat mit Aufregung begonnen. Denn Japans ...
Enoshima/Tokio (APA/dpa) - Der erste offizielle Segel-Testbewerb für die Sommerspiele 2020 in Japan hat mit Aufregung begonnen. Denn Japans Seglerverband hat sich knapp zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in Tokio wegen einer Delfinshow heftige Kritik eingehandelt. Der Chef der Japan Sailing Federation (JSAF), Hirobumi Kono, sah sich deshalb am Dienstag laut Medienberichten zu einer Entschuldigung gezwungen.
In Enoshima begann am (heutigen) Dienstag der Segel-Weltcup, auch Boote aus Österreich sind dabei am Start. Teilnehmer einer Veranstaltung im Rahmen dieser Weltcup-Serie hatten die Show mit Delfinen am vergangenen Wochenende harsch kritisiert.
Es gebe unterschiedliche Einstellungen zu Delfinen, je nach Land und Menschen, wurde Kono zitiert. Aber wenn es einige Leute gebe, denen die Show mit den gefangenen Delfinen nicht behagt habe, wolle er sich dafür entschuldigen. Er hätte sich darüber im Klaren sein sollen, dass dies ein sensibles Thema sei, fügte Kono hinzu. Laut japanischen Medienberichten war der Weltverband nicht zuvor über die Delfinshow in Enoshima informiert worden. Der Verband übte ebenfalls Kritik.
Japan wird seit langem für seine brutale Treibjagd auf Delfine international kritisiert. Bei der alljährlichen Jagd vor der Küste des Walfangorts Taiji treiben Fischer Delfine in einer Bucht zusammen, indem sie durch Hämmern auf ins Meer gehaltene Metallstangen den Orientierungssinn der Tiere lahmlegen. Die schönsten Exemplare werden im Auftrag von Delfinarien aussortiert und lebend abtransportiert, die übrigen Tiere werden in einer Nachbarbucht abgeschlachtet.