Russland wirft USA „Erpressung“ der syrischen Regierung vor

Moskau/Genf (APA/dpa) - Russland hat die USA wegen angeblich geplanter Militärschläge gegen die syrische Regierung scharf kritisiert. „Das i...

Moskau/Genf (APA/dpa) - Russland hat die USA wegen angeblich geplanter Militärschläge gegen die syrische Regierung scharf kritisiert. „Das ist eine Politik der Drohungen und Erpressung reinsten Wassers“, sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow am Dienstag in Moskau.

Anlass sind Warnungen der USA, sie und ihre Verbündeten würden schnell reagieren, falls syrische Truppen in der umkämpften Rebellenregion Idlib Chemiewaffen einsetzen sollten. Rjabkow wiederholte Moskauer Befürchtungen, Regierungsgegner könnten Chemiewaffen einsetzen und den Angriff dann der Armee von Präsident Bashar al-Assad in die Schuhe schieben. Russland habe Informationen, wo solche Provokationen geplant seien, sagte er der Agentur Tass zufolge.

Die USA, Großbritannien und Frankreich hatten im April nach einem Giftgasangriff in der damals von Rebellen beherrschten Stadt Duma syrische Stellungen bombardiert. Die USA haben in Berlin angefragt, ob Deutschland sich im Falle eines neuen Angriffs an der Vergeltung gegen Assad beteiligen würde. Vertreter von CDU, CSU, FDP und Grünen schlossen einen solchen Schritt nicht aus, SPD-Chefin Andrea Nahles machte hingegen deutlich: „Die SPD wird weder in der Regierung noch im Parlament einer Beteiligung Deutschlands am Krieg in Syrien zustimmen.“

In Genf sprach am Montag der UNO-Beauftragte für Syrien, Staffan de Mistura, mit Vertretern Russlands, des Irans und der Türkei über einen Verfassungsprozess für Syrien nach einem Kriegsende. Details wurden nicht mitgeteilt. Am Dienstag soll ein gemeinsames Treffen mit allen Vertretern folgen.