Eishockey: Die ÖEHV-Clubs im Überblick

Wien (APA) - Die acht österreichischen EBEL-Clubs vor der Saison 2018/19 im Überblick:...

Wien (APA) - Die acht österreichischen EBEL-Clubs vor der Saison 2018/19 im Überblick:

Red Bull Salzburg (Saison 2017/18: EBEL-Finalist, österreichischer Meister): Salzburg hat den EBEL-Titel in der Vorsaison um einen Sieg verpasst und will sich um zumindest diesen einen Sieg verbessern. „Das Ziel ist immer das gleiche, wir wollen Meister werden“, stellte Trainer Greg Poss klar. Das soll mit einer nur wenig veränderten Mannschaft aus starken Legionären, routinierten österreichischen Teamspielern und nachdrängenden jungen heimischen Spielern gelingen. Neu ist das Torhüter-Duo mit dem US-Amerikaner Steve Michalek und Lukas Herzog (zuletzt VSV), an Feldspielern wurden nur drei neue Nordamerikaner geholt. In der CHL wussten die Salzburger zu überzeugen und sind klar vor dem schwedischen Meister Växjö auf Aufstiegskurs.

Vienna Capitals (2017/18: Platz 3, Halbfinale): Die Wiener haben für den Anlauf auf den dritten Titel nach 2005 und 2017 einen Transfercoup gelandet, allerdings auf der Trainerbank. Mit Dave Cameron (60), ehemals Cheftrainer des NHL-Clubs Ottawa Senators (Dez. 2014 bis April 2016), wollen die Caps die Titelträger Bozen (EBEL) und Salzburg (öst. Meister) fordern. Die Caps haben einen Legionär weniger, dafür 13 Wiener im Kader und die Mannschaft deutlich verjüngt (von durchschnittlich 28,47 auf 26,76 Jahre). Vier der sechs Neuen kennen die Liga bereits: Aus Bozen kamen Matt Clark und Chris DeSousa, aus Linz Marc-Andre Dorion, in der vergangenen Saison punktstärkster Abwehrspieler der Liga, und aus Dornbirn Jamie Arniel. Mit starken Leistungen in der CHL gegen europäische Top-Teams haben sie viel Selbstvertrauen für den Saisonstart getankt.

Black Wings Linz (2017/18: Platz 4, Halbfinale): Einen Umbrauch wie kein anderer Club haben im Sommer die Linzer vollzogen. 16 Spieler wurden abgegeben, darunter die Lukas-Brüder Philipp und Robert (beide Karriereende), die Teamstürmer Fabio Hofer (Schweiz) und Patrick Spannring, Joel Broda und die Top-Verteidiger Marc-Andre Dorion und Sebastien Piche. Geholt wurden unter anderem sechs neue Legionäre, allen voran der ehemalige NHL-Spieler Bracken Kearns, und vier gute Österreicher. Trainer Troy Ward ist überzeugt, dass sein Team heuer „läuferisch besser“ und „schneller in den Aktionen“ ist. In den jüngsten sieben Jahren standen die Black Wings sechsmal im Halbfinale, diesmal soll es wie zuletzt beim Titel 2012 ins Endspiel gehen.

KAC (2017/18: Platz 5, Viertelfinale): Der Rekordmeister hat sich in der Führung neu aufgestellt: Johannes Reichel ist neuer Manager Sport, der Finne Petri Matikainen neuer Cheftrainer. Topscorer Manuel Ganahl zog es nach Finnland, zudem trennten sich die Klagenfurter vom Großteil der Legionäre. Die Hoffnung, dass die Neuen produktiver als die Legionäre der Vorsaison (25 Punkte für den besten) sind, ist berechtigt. Nick Petersen war in den vergangenen fünf Jahren in der DEL verlässlicher Torjäger. Andy Kozek, der im Finish der Vorsaison kam und blieb, war 2012/13 (Dornbirn) und 2015/16 (Linz) bester EBEL-Torschütze. Hinten baut der KAC mit dem Norweger Lars Haugen und David Madlener auf zwei Teamtorhüter. Auf dem Papier steht eine gute Mischung aus besseren Legionären und vielen erfahrenen Österreichern. Interessant wird, wie die Rotjacken in die Saison starten, bestreiten sie doch aufgrund der Umbauarbeiten an der Stadthalle die ersten neun Spiele auswärts.

Innsbruck (2017/18: Platz 7, Viertelfinale): Die Haie haben zuletzt zweimal die Pick Round der besten sechs Teams geschafft und peilen den Play-off-Hattrick an. Insgeheim hoffen sie sogar auf mehr. „Vielleicht können wir den nächsten Schritt machen und im Play-off eine Runde überstehen“, meinte Vorstand Norbert Ried. Sie haben dafür die offensiven Leistungsträger Tyler Spurgeon, John Lammers, Andrew Clark und Andrew Yogan halten können, Nick Ross und Mario Lamoureux zurückgeholt und erwarten, dass u.a. Center Alex Lavoie und Torhüter Matt Climie die erhofften Verstärkungen sind. Zudem sorgen die neu verpflichteten, ehemaligen U20-Teamspieler Daniel Wachter und Sam Antonitsch für mehr Tiefe im Kader von Coach Rob Pallin, der in seine dritte Saison bei den Haien geht.

Dornbirn (2017/18: Platz 8, Viertelfinale): Die Bulldogs haben in der vergangenen Saison die Qualifikationsrunde überlegen gewonnen und sich zum dritten Mal für das Viertelfinale qualifiziert. Die Mannschaft hat sich aber stark verändert, von den zwölf Spielern mit zumindest 20 Scorerpunkten haben sieben den Verein verlassen. Zudem haben die Vorarlberger aktuell die Ausfälle von Kevin Macierzynski, Raphael Wolf und vor allem Neuzugang Rob Bordson, der wohl die gesamte Saison verpasst, zu verkraften. Die Hoffnungen ruhen nicht zuletzt auf Rasmus Rinne, in der vergangenen Saison einer der besten Torhüter der Liga. Vorne sollen v.a. Stürmer Joel Broda (Linz) und Brodie DuPont helfen, die Abgänge zu kompensieren. Auf der Verteidiger-Position haben die Bulldogs noch kurz vor Saisonstart den Kanadier Reid McNeill geholt.

VSV (2017/18: Platz 11): Die Villacher gehen einen ungewohnten Weg und haben einen heimischen Cheftrainer geholt. Der VSV setzt auf ÖEHV-Rekordteamspieler Gerhard Unterluggauer, womit erstmals seit 13 Jahren (Kurt Harand in Linz) ein EBEL-Club mit einem österreichischen Cheftrainer in die Saison startet. Unterluggauer ist in Personalunion auch Sportdirektor und soll den Umbrauch mit 13 neuen Spielern, darunter neun Legionäre und die beiden ÖEHV-Teamspieler Bernd Wolf und Patrick Spannring, bewerkstelligen. Mit Villacher Tugenden, hartem und schnellem Spiel wollen die Adler zurück ins Play-off, das sie zuletzt zweimal verpasst haben.

Graz 99ers (2017/18: Platz 12): Nur einmal in den vergangenen fünf Jahren haben die 99ers das Play-off erreicht. Für den nächsten Anlauf haben die Grazer 16 neue Spieler geholt, darunter zwei namhafte Stürmer: Neben Znojmo-Torjäger Colton Yellow Horn gelang mit Dwight King der prominenteste Transfer. Der 29-Jährige kam aus der KHL (Jekaterinburg), hat 440 Spiele in der NHL absolviert und mit den Los Angeles Kings zweimal den Stanley Cup gewonnen (2012, 2014). Auf den neuen, schwedischen Torhüter Robin Rahm muss Coach Doug Mason zu Beginn wegen einer Handverletzung verzichten. Clubpräsident Jochen Pildner-Steinburg hat die Pick-Round der besten sechs Teams und damit die direkte Viertelfinal-Qualifikation zum Ziel gesetzt.

(Grafik-Nr. 0938-18, Format 88 x 190 mm)