Temelin-Zwischenfall - Stelzer: Grund für verzögerte Info klären

Temelin/Linz/Wien (APA) - Nach dem am Montag bekannt gewordenen Zwischenfall im tschechischen Atomkraftwerk Temelin will sich der oberösterr...

Temelin/Linz/Wien (APA) - Nach dem am Montag bekannt gewordenen Zwischenfall im tschechischen Atomkraftwerk Temelin will sich der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) „genau ansehen, wie der Zwischenfall abgelaufen ist und warum er erst drei Tagen später der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde“, wie er in einer Stellungnahme mitteilte.

Er sei „sehr froh, dass der Zwischenfall in Temelin keine Auswirkungen auf Mensch und Natur hat“, so Stelzer, dennoch müsse das geklärt werden. „Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, dass wir von unserer konsequenten Anti-Atom-Politik nicht abweichen dürfen und den Kampf für ein atomkraftfreies Europa vehement weiterführen müssen“, betonte der Landeshauptmann.

Die Plattform atomstopp_oberoesterreich verlangte in einer Aussendung, dass der Atomtechnologie „endlich die finanzielle und politische Grundlage entzogen werden“ müsse - und ist überzeugt: „In Europa geht das nur über die Entmachtung von Euratom.“ Die Bundesregierung sei daher dringend aufgefordert, „noch während der Ratspräsidentschaft 2018 entsprechende Schritte auf EU-Ebene in die Wege zu leiten“, so Gabriele Schweiger und Roland Egger von der Plattform. Die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) auf Basis des gleichnamigen Vertrags zur Vergemeinschaftung der Atomkraft von 1957 ist in der heutigen EU-Rechtsgrundlage, dem Vertrag von Lissabon, fast unverändert aufgegangen.

Montagabend war bekanntgeworden, dass in Temelin - bereits am Freitag - Arbeiter bei Reinigungsarbeiten radioaktives Wasser in ein Kanalnetz anstatt den vorgesehenen Sammelbehälter geleert hatten. Vom österreichischen Umweltministerium gab es daraufhin aber Entwarnung: Im tschechischen und im österreichischen Strahlenfrühwarnsystem seien „keine erhöhten Messwerte verzeichnet“ worden.