Europas Leitbörsen schließen ohne klare Richtung

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag ohne klare Richtung aus dem Handel gegangen. Konjunkturerwartungen au...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag ohne klare Richtung aus dem Handel gegangen. Konjunkturerwartungen aus Deutschland sorgten am Vormittag zwar für eine Überraschung, konnten jedoch aufgrund des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits keine eindeutigen Impulse setzen.

Erst am Nachmittag zogen positive Ölnotierungen und eine ins Plus gedrehte Wall Street einige Indizes in die Gewinnzone. Der Euro-Stoxx-50 stieg um geringe 0,07 Prozent auf 3.311,66 Zähler.

Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Konjunkturindikator ist trotz der Währungskrisen in wichtigen Schwellenländern und enttäuschender Daten aus der deutschen Industrie überraschend stark gestiegen. Der Indexwert für die Konjunkturerwartungen legten im September um 3,1 Punkte auf minus 10,6 Punkte zu. Auch die Einschätzung der konjunkturellen Lage hellte sich spürbar auf.

Belastend dürfte weiterhin der Handelsstreit zwischen den USA und China sein. Das kommunistisch geführte Land habe zuletzt bei der WTO um die Genehmigung zur Verhängung von Gegensanktionen angefragt, erklärte ein Analyst. US-Präsident Donald Trump hatte China erst kürzlich mit weiteren Zöllen gedroht.

Bei den Einzelwerten schlossen die niederländischen Aktien von Unilever um 0,83 Prozent fester. Der Konsumgüterriese treibt seinen Konzernumbau voran. Im Rahmen dessen will das drittgrößte britische Unternehmen sein Hauptquartier in London aufgeben und es gänzlich nach Rotterdam verlegen. Die neue Holding, New Unilever NV, soll an den Börsen in London, Amsterdam und New York gelistet sein.

Die Aktien von ING fielen indes um 1,36 Prozent. Der Finanzchef Koos Timmermans trat nach Turbulenzen wegen Geldwäsche-Ermittlungen der niederländischen Staatsanwaltschaft zurück.

In Paris sanken die Aktien von Hermes um marginale 0,04 Prozent. Der Modemacher wird zur Wochenmitte Halbjahreszahlen vorlegen. Die Papiere der Luxusmarke Christian Dior gewannen dagegen 0,25 Prozent. Wiederum gaben die Burberry-Papiere in London 0,72 Prozent ab.

Die Aktien von Ryanair verloren am heutigen Handelstag 1,21 Prozent. Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) wie auch die für die Flugbegleiter zuständige Gewerkschaft Verdi riefen am Montagabend ihre an den deutschen Basen angestellten Mitglieder zu einem 24-Stunden-Streik auf. Die Fluglinie strich daraufhin einige Hundert Flüge, die am morgigen Mittwoch stattgefunden hätten.

Zuletzt waren an der Mailänder Börse auch UniCredit ins Zentrum gerückt, die 1,24 Prozent abgaben. Die Bank prüfe derzeit unverbindliche Angebote für ein „Milano“ genanntes Paket aus faulen Krediten im Wert von einer Milliarde Euro. An der Übernahme seien einige US-Fonds interessiert, so die Mailänder Wirtschaftszeitung „Sole 24 Ore“.

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Index Aktuell Änderung Änderung Zuletzt

Punkte Prozent Wien ATX 3.280,93 7,19 0,22 3.273,74 Frankfurt DAX 11.970,27 -16,07 -0,13 11.986,34 London FT-SE-100 7.273,54 -5,76 -0,08 7.279,30 Paris CAC-40 5.283,79 14,16 0,27 5.269,63 Zürich SPI 10.644,02 -5,97 -0,06 10.649,99 Mailand FTSEMIB 20.853,84 -65,06 -0,31 20.918,90 Madrid IBEX-35 9.283,20 12,40 0,13 9.270,80 Amsterdam AEX 539,79 -0,01 -0,00 539,80 Brüssel BEL-20 3.668,85 0,49 0,01 3.668,36 Stockholm SX Gesamt 1.620,39 -3,86 -0,24 1.624,25 Europa Euro-Stoxx-5 3.311,66 2,38 0,07 3.309,28

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Euro-Stoxx 371,56 0,08 0,02 371,48 ~

~ ISIN EU0009658145 ~ APA536 2018-09-11/18:27