Deutsche Firmenpleiten im Halbjahr gesunken - Forderungen steigen
Berlin (APA/Reuters) - Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2018 weiter gesunken. Zwischen Jänner und Juni melde...
Berlin (APA/Reuters) - Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2018 weiter gesunken. Zwischen Jänner und Juni meldeten 9.968 Unternehmen Insolvenz an und damit 2,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Seit 2010 nimmt die Zahl der Firmenpleiten kontinuierlich von Jahr zu Jahr ab.
Grund ist die gute Konjunktur: Europas größte Volkswirtschaft dürfte 2018 bereits das neunte Jahr in Folge wachsen, und führende Forschungsinstitute rechnen bis mindestens 2020 mit einem anhaltenden Aufwärtstrend.
Trotz des Rückgangs stiegen die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger. Sie summierten sich im ersten Halbjahr auf rund 13,1 Mrd. Euro, während es im Vorjahreszeitraum lediglich 9,4 Mrd. Euro waren. Dieser Anstieg sei darauf zurückzuführen, dass die Gerichte mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten, erklärten die Statistiker.
Im Baugewerbe gab es zu Beginn dieses Jahr mit 1.772 Fällen die meisten Insolvenzen. Firmen im Bereich Handel - einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen - stellten 17.39 Insolvenzanträge. Im Gastgewerbe waren es 1.123 und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 1.037 Anträge.
Gesunken ist in den ersten sechs Monaten auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen. Hier gab es ein Minus von fünf Prozent auf 34.248 Fälle.