Chemnitz - Gauland greift Merkel an: „Es gab keine Menschenjagd“

Chemnitz/Berlin (APA/Reuters/AFP) - Der Chef der deutschen rechtspopulistischen AfD Alexander Gauland hat die Flüchtlingspolitik von Bundesk...

Chemnitz/Berlin (APA/Reuters/AFP) - Der Chef der deutschen rechtspopulistischen AfD Alexander Gauland hat die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf angegriffen. „Die Wahrheit ist: Es hat in Chemnitz keine Menschenjagden gegeben“, sagte AfD-Fraktionschef Alexander Gauland am Mittwoch zum Auftakt der Haushaltsdebatte im Bundestag.

„Und so widerlich Hitler-Grüße sind: Das wirklich schlimme Ereignis war die Bluttat zweier Asylbewerber.“ Hunderte Chemnitzer hätten nach der Gewalttat spontan von ihrem Versammlungsrecht Gebrauch gemacht. „Frau Merkel, Sie nannten das Zusammenrottung“, sagte Gauland an die Kanzlerin gewandt. Sie habe damit die Demonstrationen im „Duktus eines totalitären Staates“ kritisiert.

Merkel und ihr Sprecher hätten die „Fakenews“ verbreitet, in Chemnitz sei es zu Hetzjagden gekommen. „Tatsächlich war die Polizeibilanz in Chemnitz nicht anders als bei einem mittleren Bundesligaspiel.“ Unter den Demonstranten in Chemnitz habe es „ein paar aggressive Hohlköpfe gegeben“, sagte Gauland. „Es handelte sich um eine Minderheit.“

Der Etat des Kanzleramtes ist in der Haushaltswoche des Deutschen Bundestages traditionell Anlass für einen Schlagabtausch zwischen Opposition und Regierungsparteien über die Grundlinien der Politik. Gauland widmete seine Redezeit nur dem Flüchtlingsthema. Den anderen Parteien im Bundestag warf Gauland vor, sich gegen die AfD zu stellen: „Sie versuchen, die Opposition zu kriminalisieren, indem sie eine Art Volksfront die AfD aufbauen.“