Tschechische Auslandsspionage hat neuen Chef
Prag (APA) - Tschechien hat einen neuen Chef des zivilen ausländischen Nachrichtendienstes (UZSI) - den kybernetischen Experten und bisherig...
Prag (APA) - Tschechien hat einen neuen Chef des zivilen ausländischen Nachrichtendienstes (UZSI) - den kybernetischen Experten und bisherigen stellvertretenden Direktor des Nationalen Amtes für Cybersicherheit, Marek Simandl. Die Regierung hatte dem am Mittwoch zugestimmt. Innenminister Jan Hamacek wollte noch am selben Tag Simandl in die neue Position offiziell ernennen.
Simandl ersetzt den früheren UZSI-Chef Jiri Sasek, der bereits früher wegen Unregelmäßigkeiten im Wirtschaften der Behörde abberufen worden war. Laut Medienberichten entstand durch die Korruptionsaffäre ein „großer Schaden“, mit dem sich die zuständigen Ermittlungsorgane befassen. UZSI habe neun Abhöranlagen der Marke „Agata“ für die Lokalisierung von Mobiltelefonen für insgesamt 90 Mio. Kronen (3,5 Mio. Euro) gekauft, allerdings konnte man das genaue Schicksal der technischen Einrichtungen bisher nicht klären. Nach unbestätigten Informationen landeten zwei Drittel der Anlagen als Geschenk in Ägypten, hieß es.
UZSI ist neben der zivilen Gegenspionage (BIS) und dem militärischen Nachrichtendienst der dritte Geheimdienst in Tschechien.