Barbara Unterkofler: NEOS-Stadträtin steuert in den „Heimathafen“ ÖVP

Salzburg (APA) - Sie war die erste NEOS-Politikerin in Österreich, die eine Regierungsfunktion übernahm, nach dem Ausstieg von Parteigründer...

Salzburg (APA) - Sie war die erste NEOS-Politikerin in Österreich, die eine Regierungsfunktion übernahm, nach dem Ausstieg von Parteigründer Matthias Strolz entschied sie sich nun ebenfalls zum Absprung: Die Salzburger Stadträtin Barbara Unterkofler verlässt die NEOS und wird 2019 für die ÖVP kandidieren. Als Grund nannte sie den Wandel der Partei seit Strolz‘ Abgang.

Unterkoflers Beginn ihrer politischen Laufbahn als Chefin über das offenbar ungeliebte städtische Bauressort war alles andere als einfach: Sehr rasch bekam sie die Macht des lang gedienten „Triumvirats“ in der Stadtregierung - Heinz Schaden (SPÖ), Harald Preuner (ÖVP) und Johann Padutsch (Bürgerliste) - in voller Härte zu spüren: Nach Diskussionen über drohende Mehrkosten für das neue Hallenbad entzogen die drei „Politsaurier“ der Neuen kurzerhand die Agenden für das prestigeprächtige Projekt.

Trotz Ressortverantwortung sei sie kein Teil der „Achse“ geworden, wie sie es selbst nennt. Wiederholt sei sie von Entscheidungen abgeschnitten worden. Selbst bei der Bestellung eines neuen Baudirektors - immerhin der höchste Beamte ihres Ressorts - wurde sie vom Bürgermeister erst nach dem Hearing der Kandidaten informiert.

Die Arbeit im Ressort selbst bereitet Unterkofler eigenen Angaben zufolge große Freude. Im Zuge der ersten Großbaustellen startete sie mit Bewohner- und Anrainerinformationen. Heute schwärmt sie geradezu von diesen „Baudialogen“. „Dieser Dialog mit den Menschen ist es, der mir als Politikerin so viel Spaß macht, weil ich nicht auf wertvolle Inputs aus der Bevölkerung verzichten möchte.“ Und gerade diese Auffassung von Politik vermisst sie nun laut eigenen Angaben bei den NEOS, denen sie eine „oppositionelle, teilweise sogar destruktive Linie“ seit dem Ausstieg von Strolz vorwirft.

Mit der ÖVP landet Unterkofler durchaus im „Heimathafen“, wuchs sie doch in einem „schwarzen“ Haushalt auf: Ihre Mutter Maria Haidinger war ÖVP-Landesrätin. Und seit Harald Preuner für die ÖVP den Bürgermeister eroberte, kam sie auch mit ihm bestens zurecht. In der Stadt-ÖVP ist für die Stadträtin daher ein noch höherer Aufstieg auf ihrer politischen Karriereleiter möglicherweise geplant, zumindest aber denkbar: Preuner ist 59 und macht sich natürlich schon Gedanken über seine Nachfolge.

Geboren wurde Barbara Unterkofler am 12. September 1974 in Salzburg. Sie ist verheiratet mit Peter Unterkofler, dem Präsidenten der Industriellenvereinigung Salzburg, hat drei Kinder (6, 9, 12) und ist stolz, dass es ihr gelungen ist, die Abende und Wochenenden für die Familie frei zu halten. Sie spielt Klavier, würde gerne wieder in einem Chor singen, liebt Reisen und Wanderungen. Außerdem gräbt die Baustadträtin in ihrem Garten selbst sehr gerne in der Erde: „Da komme ich richtig runter.“

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www.neos.eu ~ APA229 2018-09-12/12:03