NEOS: Betreiber muss Gletscher schützen
Keine öffentlichen Gelder für Liftprojekte, Gletscherehen, Betreiberpflicht zum Gletscherschutz: Das wollen die NEOS in den neuen Seilbahngrundsätzen verankern.
Innsbruck –Langsam, aber sicher nähert sich die düstere Zeit für alle Baderatten: der Winter. Und mit ihm der Start in die Skisaison. Längst ist Tirol da angekommen, wo Felix Mitterers Piefke-Saga einst nur ungläubiges Kopfschütteln verursachte: Tonnenweise wird das weiße Gold des Vorjahres gebunkert, mit zentimeterdicken Isolierfolien über die Hitze des Sommers hinübergerettet und letztlich einem Mahnmal gleich auf die noch herbstwarmen Pistenflächen aufgebracht, nur um jede Saison noch früher eröffnen zu können. Auch die Verhüllung des Gletschereises ist mittlerweile Standard. Weil den Liftbetreibern ansonsten die schneesicheren Pisten nicht nur sprichwörtlich unter den Händen zerrinnen würden.
So ungeduldig die hiesige Tourismuswirtschaft die neue Wintersaison herbeisehnt, so gespannt ist sie auch auf das, was in den neuen Seilbahngrundsätzen enthalten sein wird. Das Programm läuft Ende des Jahres aus und muss verlängert werden. Die Landesregierung bastelt bereits daran. In einer ÖVP-dominierten schwarz-grünen Koalition dürften die Gewinner unschwer auszurechnen sein. Dennoch gilt es abzuwarten.
Die NEOS haben einen Katalog erstellt, was sie denn so alles gerne in den neuen Seilbahngrundsätzen verankert sehen würden. Klubchef Dominik Oberhofer, selbst Hotelier, will allen voran den „Liftkaisern“ den Geldhahn abdrehen. Zumindest den öffentlichen: „Noch nie wurde so viel Steuergeld für den Bau neuer Skilifte verwendet wie in sechs Jahren schwarz-grüner Landesregierung.“
Zweiter NEOS-Punkt: Gletscherehen müssen ermöglicht werden. Zum Zusammenschluss von Pitztaler mit Ötztaler Gletscher gebe es keine Alternative. Hierfür brauche man sich nur mit dem Klimawandel beschäftigen, meint Oberhofer. Ebenso müsste der Stubaier Gletscher mit dem Skigebiet von Sölden verschmelzen. Nur so könnte sich auch Innsbruck als Skidestination besser positionieren, sagt Oberhofer.
Für die Gletscherskigebietsbetreiber haben die NEOS aber eine ganz besondere Aufgabe in Planung. Sie sollen künftig per Seilbahngrundsätzen zum Schutz der Gletscher verpflichtet werden können. Und wie? Richtig: mit Abdeckplanen im Sommer. (mami)