St. Pölten verkauft Deponie an Mostviertler Zöchling GmbH
St. Pölten (APA) - St. Pölten wird die städtische Deponie „Am Ziegelofen“ und die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) an di...
St. Pölten (APA) - St. Pölten wird die städtische Deponie „Am Ziegelofen“ und die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) an die Zöchling Abfallverwertung GmbH verkaufen. Wie Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) am Mittwoch mitteilte, soll dies in der Gemeinderatssitzung am 24. September beschlossen werden. Der Kaufpreis beträgt rund 4,7 Millionen Euro, die Übergabe soll am 1. April 2019 erfolgen.
Die Einleitung des Verkaufsverfahrens für die Deponie samt Betriebshalle und Anlagentechnik der MBA war in der Gemeinderatssitzung am 16. April beschlossen worden. Aus der EU-weiten Ausschreibung ging unter vier Interessenten die Zöchling Abfallverwertung GmbH als Bestbieter hervor, wie Stadler bei einer Pressekonferenz bekannt gab. Das Unternehmen aus Hainfeld (Bezirk Lilienfeld) hat nach Angaben der Stadt St. Pölten 4,7 Millionen Euro geboten.
Der Familienbetrieb werde die 17 am Standort St. Pölten tätigen Mitarbeiter weiterhin beschäftigen, betonte Geschäftsführer Johann Zöchling. Sowohl die Deponie als auch die MBA sollen weitergeführt bzw. -betrieben werden. Die Übergabe erfolgt, einen Beschluss des Gemeinderates vorausgesetzt, am 1. April 2019. Bis dahin werde die Anlage „leer gefahren“, so Zöchling.
Das Hauptentscheidungskriterium für den Verkauf stellte nach Angaben des Bürgermeisters eine Studie eines Zivilingenieurbüros dar. Der Kapitalbedarf für die verbleibende Ablagerungsphase, Stilllegungsphase, Errichtung einer temporären Abdeckung, Nachsorgephase sowie Errichtung der Endabdeckung hätte demnach 24,2 Millionen Euro betragen. Für diese Summe mussten bereits Bürgschaften und Garantien seitens der Stadt abgegeben werden, so Stadler, der nun eine „betriebswirtschaftlich bessere Lösung“ sieht.
Die Märkte seien ganz genau beobachtet worden, dann habe man schlossen, sich von Dingen, die „nicht unsere Kerngeschäfte sind“ zu trennen, sagte der Bürgermeister. Er verwies dabei unter anderem auf rechtliche Änderungen in den vergangenen Jahren, nach denen es nicht mehr möglich sei, auf der Deponie unbehandelte Abfälle wie Rest- und Sperrmüll zu lagern.
Der Verkauf von Deponie und MBA beinhaltet den Übergang sämtlicher Pflichten und Risiken, wodurch die Stadt St. Pölten künftig von allen Kosten befreit ist. Bestehen bleibt die Am Ziegelofen GmbH, wie Geschäftsführer Erwin Ruthner bekräftigte. Diese bleibe weiter für die Verwertung des Rest- und Sperrmülls der Stadt St. Pölten sowie des Gemeindeverbands für Abfallbehandlung und Umweltschutz im Bezirk Lilienfeld zuständig. Auch an der „regelmäßigen und pünktlichen Abholung der Abfälle durch die Müllfahrzeuge oder beim Betrieb der Altstoffsammelzentren“ ändere sich nichts, so Ruthner.