Katarischer Außenminister in Wien: Energiethemen im Mittelpunkt
Wien (APA) - Energie- und Finanzthemen sind am Mittwoch beim Treffen von Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) und dem Vize-Premierminister un...
Wien (APA) - Energie- und Finanzthemen sind am Mittwoch beim Treffen von Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) und dem Vize-Premierminister und Außenminister von Katar, Scheich Abdullah bin Khalifa Al Thani, im Mittelpunkt gestanden. Al Thani sprach nach dem Arbeitsgespräch im Außenministerium gegenüber der Presse in Wien von „sehr freundlichen Beziehungen“ zwischen Wien und Doha.
Auch bilaterale und politische Themen und die Bereiche Gesundheit, Technologie und Bildung seien diskutiert worden. Der österreichischen Botschaft in Doha komme auch während des EU-Vorsitzes eine besondere Rolle zu. Auf die Nachfrage der APA nach konkreten bilateralen Kooperationen oder Investitionsplänen Katars, meinte die Außenministerin, es gäbe Gespräche zwischen verschiedenen Delegationen, etwa im Bereich Flüssiggasmarkt.
Das kleine Golf-Emirat Katar, ein Verbündeter der USA, gilt wegen seines Öl- und Gasreichtums als eines der reichsten Länder der Welt. Es ist ein gefragter Investor mit Beteiligungen an renommierten deutschen, wie unter anderem an Volkswagen, der Deutschen Bank oder Siemens, aber auch an etlichen anderen internationalen Großkonzernen.
Im Juni vergangenen Jahres hatten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Saudi-Arabien, Bahrain und Ägypten die Beziehungen zu Katar eingestellt, eine Luft- und Seeblockade und Wirtschaftssanktionen gegen Katar verhängt, da es angeblich Terrorismus unterstütze und dem Emirat zu enge Beziehungen zu Riads Erzfeind Iran vorgeworfen. Katar weist den Vorwurf zurück, dass es extremistische Gruppen unterstützt. Die VAE hätten die Aktionen gegen Katar geleitet, sagte der Wüstenstaat. Die Vereinigten Arabischen Emirate wiesen die Beschuldigungen zurück. Die Türkei unterstützt das Golfemirat. Ein hochrangiger Berater von Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman heizte zuletzt Spekulationen über den Bau eines Kanals an, der das benachbarte Emirat Katar zu einer Insel machen würde.
Bezüglich der bestehenden Blockade gegen Katar, gefragt nach Menschenrechtsverletzungen, meinte Al Thani, es bestünden gegenwärtig weiter Diskriminierungen der Bürger etwa bei der Trennung von Familien oder Zugang zu Eigentum oder Bildung.
Hinsichtlich der geplanten Offensive der syrischen Armee auf die letzte Rebellenhochburg Idlib meinte der katarische Außenminister, es gelte eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden. Gewalt an Zivilisten sollte nicht wiederholt werden.