Hurrikan „Florence“ bedroht historische Städte und beliebte Strände

Miami (Florida)/Charleston (South Carolina) (APA/AFP) - Der Wirbelsturm „Florence“ bewegt sich auf den Südosten der USA zu - und bedroht auc...

Miami (Florida)/Charleston (South Carolina) (APA/AFP) - Der Wirbelsturm „Florence“ bewegt sich auf den Südosten der USA zu - und bedroht auch mehrere Touristenattraktionen. Auf dem vorhergesagten Pfad des Hurrikans liegen historische Städte wie Charleston und Williamsburg, die US-Hauptstadt Washington und beliebte Badestrände. Ein Überblick:

„Florence“ bedroht die historischen bunten Häuser der kopfsteingepflasterten Altstadt von Charleston, die mit ihren Bars und Cafes jährlich Millionen von Touristen anzieht. Die rund 130.000 Einwohner zählende Hafenstadt in South Carolina ist an Überschwemmungen gewöhnt: Die im 17. Jahrhundert gegründete Stadt liegt auf einer von Flüssen umschlungenen Halbinsel nahe dem Atlantischen Ozean. Auch Wirbelstürme kennen die Bewohner von Charleston und Umgebung gut - normalerweise trotzen sie ihnen mit „Hurricane Parties“. Doch dieses Mal herrscht keine Partystimmung: Für die gesamte Stadt gilt seit Dienstag eine Evakuierungsanordnung.

Auf Fort Sumter nahe Charleston begann am 12. April 1861 mit ersten Artillerieschüssen zwischen den Truppen der Nord- und der Südstaaten der Amerikanische Bürgerkrieg. Heute zählen die Festung und ihre Kanonen zu den wichtigsten Touristenattraktionen der Region.

Weiter nördlich in Virginia befinden sich zudem die hübsche Kolonialstadt Williamsburg sowie die historischen Stätten Jamestown und Yorktown. Evakuierungsanordnungen gelten hier nicht, jedoch könnte „Florence“ Überschwemmungen bringen.

Die Inselkette Outer Banks erstreckt sich als langer schmaler Streifen auf 300 Kilometern Länge vor der Küste von North Carolina. Teils unberührte Sandstrände bilden die Trennlinie zwischen dem Atlantik und dem Festland. Auf einer dieser Inseln, Roanoke, wollten sich 1585 die ersten englischen Siedler niederlassen. Doch ihr Schicksal ist bis heute unklar. Einer von ihnen kehrte für mehrere Jahre nach Europa zurück und fand bei seiner Rückkehr auf die Insel niemanden mehr vor. Auf einem Baum fand er die Inschrift „Croatoan“, den Namen eines Indianerstammes.

Auf den Outer Banks gelang den Brüdern Orvile und Wilbur Wright am 17. Dezember 1903 der erste motorisierte Flug. Sie starteten ihr Fluggerät mit Hilfe einer Rampe in den Dünen von Kitty Hawk. Ein Museum, das derzeit renoviert wird, erinnert an die Flugpioniere. Es soll am 28. September wiedereröffnet werden. Das an die Brüder Wright erinnernde Denkmal wurde am Dienstag geschlossen.

Die Sandstrände von Myrtle Beach in South Carolina und Virginia Beach im Staat Virginia sind von zahllosen Hotels und Restaurants gesäumt. Die Besucher flanieren auf Strandpromenaden, nutzen das Unterhaltungsangebot und genießen das angenehme Klima, denn bis in die Nachsaison hinein herrschen dort milde Temperaturen. Bei Unwettern sind die zum Meer hin offenen, ungeschützten Strände allerdings besonders gefährdet.

Washington mit dem Kapitol, dem Weißen Haus und zahlreichen Museen könnte ebenfalls den gewaltigen Hurrikan zu spüren bekommen. Die Verwaltung der in einer Sumpflandschaft gegründeten US-Hauptstadt hat den Notstand ausgerufen. Bereits seit Tagen geht heftiger Regen in der Region nieder. In der nahe Washington gelegenen historischen Stadt Alexandria im Staat Virginia gab es bereits Überschwemmungen.