Walfangkommission gab indigenen Völkern weiterhin Fangrechte

Florianopolis (APA/dpa) - Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat die Walfangquoten für indigene Völker erneuert. Die Walfanggenehmig...

Florianopolis (APA/dpa) - Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat die Walfangquoten für indigene Völker erneuert. Die Walfanggenehmigung zur Deckung des Eigenbedarfs indigener Bevölkerungsgruppen in Grönland, Russland, den USA und dem Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen wurde am Mittwoch mit breiter Mehrheit auf der IWC-Tagung im brasilianischen Florianopolis beschlossen.

Die Möglichkeit eines Übertrags einer nicht genutzten Quote auf künftige Jahre wurde mengenmäßig und zeitlich sogar erweitert. Es dürfen jetzt bis zu 50 Prozent der nicht gejagten Wale auf die Fangquoten über mehrere Jahre aufsummiert werden.

Tierschützer unterstützen allgemein das Recht der Ureinwohner, ihre traditionelle Nahrungskultur beizubehalten. „Womit wir aber Probleme haben, ist der zunehmende Verkauf von Walfleisch in Grönland auch an Touristen“, erklärte in Florianopolis Sandra Altherr von Pro Wildlife. Der Walfleischkonsum werde als „coole“ Erfahrung unter anderem auf den sogenannten Grönlandbuffets auf Kreuzfahrtschiffen oder in Restaurants in Nuuk und anderen Städten Grönlands angeboten.

Die IWC muss bis zum Tagungsabschluss am Freitag noch über einen Antrag Japans zur Aufhebung des seit 1986 gültigen Moratoriums der kommerziellen Waljagd abstimmen. Der japanische Vorschlag einer Zulassung für nachhaltigen Walfang basiert darauf, dass die Meeressäugetiere nicht mehr vom Aussterben bedroht seien.

Brasilien setzt sich dagegen für den Umbau der IWC von einer Walfang- in eine Walschutzkommission ein. Über die vom Gastgeberland vorgeschlagene „Florianopolis-Deklaration“ soll ebenfalls noch abgestimmt werden. Die Einrichtung eines Schutzgebietes für Wale im Südatlantik wurde von der IWC-Tagung am Dienstag nicht angenommen, weil dafür nicht die erforderliche Drei-Viertel-Mehrheit erreicht wurde.