Belgrad will Aufnahme des Kosovo in die Interpol verhindern

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Belgrad, das die im Februar 2008 ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo nach wie vor ablehnt, ist nun be...

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Belgrad, das die im Februar 2008 ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo nach wie vor ablehnt, ist nun bemüht, die Aufnahme des jüngsten Staates Europas in die internationale kriminalpolizeiliche Organisation Interpol zu verhindern. Über den Aufnahmeantrag Prishtinas soll bei der nächsten Interpol-Generalversammlung vom 16. bis zum 21. November in Dubai entschieden werden.

Serbien werde sich bemühen, den Aufnahmeantrag von der Tagesordnung der Generalversammlung streichen zu lassen, erklärte Innenminister Nebojsa Stefanovic am Donnerstag gegenüber dem TV-Sender „Pink“.

Serbien war es im November 2015 gelungen, die Aufnahme des Kosovo in die UNO-Kulturorganisation UNESCO knapp zu verhindern.

Im Rahmen des von der Europäischen Union vor Jahren initiierten Normalisierungsdialogs zwischen Belgrad und Prishtina hatte sich Serbien verpflichtet, die Teilnahme des Kosovo an regionalen Organisationen und Bündnissen nicht zu verhindern. Der Dialog soll mit einem rechtlich bindenden Abkommen abgeschlossen werden, welches wohl auch die UNO-Aufnahme des Kosovo sichern soll. Auch wenn es kürzlich schien, dass ein Durchbruch im Normalisierungsdialog bevorstand, war es in der Vorwoche nicht dazu gekommen.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hatte sich nach einem getrennten Gespräch mit der EU-Außenpolitikbeauftragten Federica Mogherini in Brüssel zum ersten Mal geweigert, seinen kosovarischen Amtskollegen Hashim Thaci zu treffen. Anlass dazu hatten Meinungsdifferenzen über einen tags darauf geplanten Besuch von Vucic im Kosovo geliefert.