Fußball: Frankreichs Verband beschwerte sich bei FIFA über RB Leipzig
Paris/Leipzig/Wien (APA/dpa) - Der Internationale Fußball-Verband (FIFA) hat eine Beschwerde durch den Verband von Weltmeister Frankreich ge...
Paris/Leipzig/Wien (APA/dpa) - Der Internationale Fußball-Verband (FIFA) hat eine Beschwerde durch den Verband von Weltmeister Frankreich gegen den deutschen Bundesligisten RB Leipzig und dessen Profi Jean-Kevin Augustin bestätigt. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man aber keine weiteren Angaben machen, teilte ein FIFA-Sprecher am Donnerstag mit.
In dem Streitfall geht es um die Abstellung des Stürmers Augustin für die U21-Auswahl der Franzosen. In Anhang 1 der FIFA-Regularien steht: „Die Vereine sind verpflichtet, bei einem Aufgebot des entsprechenden Verbands ihre registrierten Spieler für die Verbandsmannschaft des Landes abzustellen, für das die Spieler aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit spielberechtigt sind. Anderslautende Vereinbarungen zwischen einem Spieler und einem Verein sind unzulässig.“ RB beruft sich darauf, dass dies nicht für U21-Mannschaften gilt.
Augustin hatte seine Teilnahme an den Partien gegen Bulgarien und Luxemburg mit dem Verweis auf muskuläre Ermüdungserscheinungen abgesagt. RB-Trainer Ralf Rangnick hatte erklärt: „Wenn sich ein Spieler nach den zahlreichen Spielen, die wir in dieser Saison bereits hatten, müde und verletzungsanfällig fühlt und es dann konsequent so entscheidet, ist das absolut nachvollziehbar und vernünftig.“
Während der Zeit der Länderspiele der Franzosen war Augustin ebenso wie ÖFB-Legionär Konrad Laimer in einem Testspiel der Leipziger zum Einsatz gekommen. Auch Laimer war ursprünglich in den Kader von Österreichs U21 und beim A-Team auf Abruf nominiert gewesen, meldete laut ÖFB-Angaben danach bei U21-Teamchef Werner Gregoritsch aber Bedenken an, nach seinen Muskelverletzungen noch nicht wieder voll zurück zu sein.
Laut einer ÖFB-Sprecherin habe es danach eine interne Besprechung zwischen Gregoritsch, Teamchef Franco Foda und Sportdirektor Peter Schöttel gegeben, in der entschieden wurde, die langfristige Gesundheit des Spielers für wichtiger zu erachten und von einer Nominierung abzusehen. Laimer blieb daher bei seinem Verein, für den er nach Trainingsrückstand in dieser Saison bisher drei Pflichtspiele (zwei in der Europa-League-Qualifikation, eines im Cup) absolviert hat.
Im Land des Weltmeisters reagierte man auf die Absage aus Leipzig weniger verständnisvoll. „Es ist inakzeptabel, dass ein so brillanter Spieler wie Augustin eine Einladung ablehnen kann“, wetterte Frankreichs Verbandschef Noel Le Graet in der Tageszeitung „Le Parisien“.