Haftstrafe für Firmengründer im Brustimplantate-Skandal endgültig
Paris (APA/dpa) - Im Skandal um Brustimplantate aus Billig-Silikon ist die vierjährige Haftstrafe für den Gründer des Herstellers PIP jetzt ...
Paris (APA/dpa) - Im Skandal um Brustimplantate aus Billig-Silikon ist die vierjährige Haftstrafe für den Gründer des Herstellers PIP jetzt endgültig. Das oberste französische Gericht stellte fest, dass der Revisionsantrag von Unternehmensgründer Jean-Claude Mas verfallen sei, wie es am Donnerstag auf Anfrage bestätigte. Grund sei, dass eine Frist zur Einreichung eines Schriftsatzes nicht eingehalten wurde.
Die Verurteilung durch ein Berufungsgericht wegen schwerer Täuschung sei damit endgültig. Der Beschluss des Kassationsgerichts ist auf den 11. September datiert.
Die inzwischen insolvente Firma Poly Implant Prothèse (PIP) hatte jahrelang Brustimplantate aus billigem und nicht für Medizinprodukte zugelassenem Industriesilikon hergestellt. Das Berufungsgericht in Aix-en-Provence sah es im Mai 2016 als erwiesen an, dass Mas seine Kunden und auch das Prüfunternehmen TÜV Rheinland bewusst getäuscht hatte.
Der Fall war 2010 aufgeflogen, nachdem sich Hinweise auf eine erhöhte Reißanfälligkeit der Produkte gehäuft hatten. Die Polster könnten Schätzungen zufolge weltweit bei Hunderttausenden Frauen eingesetzt worden sein. Allein in Deutschland waren mehr als 5.000 Frauen betroffen, für Österreich vertritt der Verein für Konsumenteninformation (VKI) rund 70 Betroffene. Behörden hatten empfohlen, die Polster vorsorglich herausoperieren zu lassen.