Theater im Bahnhof: 2018/19 unter sarkastischem Motto „Sehr brav“
Graz/Wien (APA) - Das Grazer Theater im Bahnhof (TiB) stellt sein kommendes Programm unter das sarkastische Motto „Sehr brav“. Bereits im Se...
Graz/Wien (APA) - Das Grazer Theater im Bahnhof (TiB) stellt sein kommendes Programm unter das sarkastische Motto „Sehr brav“. Bereits im September startet das TiB im Rahmen des steirischen herbstes mit der Uraufführung seines Taxifahrt-Theaterformats „Hier War Ich Noch Nie“ in die heurige Saison. Das TiB stellte sein Jahresprogramm in seinem Hauptquartier in Graz am Donnerstag vor.
Bei „Hier War Ich Noch Nie“ wird das Taxi zur Bühne. Das Publikum sitzt dabei in Kleingruppen in sechs Taxis und wird pro Aufführungsabend zu vier Startterminen für jeweils eine halbe Stunde mit überraschenden Zielen von speziell Theater-gecoachten Berufstaxlern durch die Stadt kutschiert. Jede Fahrt wird somit zur einzigartigen Aufführung, so die beiden Regie-Verantwortlichen Gabriela Hiti und Helmut Köpping.
Ebenfalls bereits fertig produziert ist das Stück „Der Untergang des Österreichischen Imperiums“ - eine Koproduktion anlässlich des 100. Republiksjubiläums mit dem Wiener TAG-Theater (Theater an der Gumpendorfer Straße). Dieses hat am 17. November in Wien Premiere, bevor es im Jänner in Graz weitergeht. Das Setting des Stücks spielt in einer Villa am Semmering in der Gegenwart, wo acht Personen mit Öffentlichkeitsfunktion vom politischen Alltag abgeschottet über banale Dinge reden, während „draußen“ die Demokratie Österreichs möglicherweise in Gefahr ist.
Die übrigen geplanten Produktionen befinden sich noch in unterschiedlichen Stadien des Entwicklungsprozesses. Anfang Dezember soll die Premiere der Schauspielhaus-Koproduktion „Österreich, wir müssen reden“ stattfinden. Dabei handelt es sich um einen von Pia Hierzegger und Florian Köhler gestalteten „politischen Spieleabend“ mit Gästen. In trügerisch-gemütlicher Atmosphäre wollen die beiden als Moderatoren agierenden Schauspieler ihre Gäste mit kontroversiellen Themen aus der Politik konfrontieren.
Im weiteren Saisonverlauf geplant: „Soko Gemeinschaftsraum“ - vom Soko-Donau-Mitarbeiter Gregor Stadlober geschrieben - ist ein Krimi-Stück über die Krise der Sozialdemokratie. Den Reigen der Neuproduktionen rundet im Frühjahr das Stück „Frauenturnen“ - Untertitel „Skirennläuferin kann ich nicht mehr werden, aber Bundespräsidentin allemal“ - ab. Darin geht es um Frauen um die 50, die das gemeinsame Zusammenleben proben. Dass am Ende des Abends eine der Protagonistinnen Österreichs erste Bundespräsidentin wird, versteht sich beim Untertitel fast von selbst. Wie diese in der Aufführungssituation ermittelt wird und ob es sich bei jeder Vorführung um die selbe Person handeln wird, steht noch nicht fest.
Abgerundet wird die TiB-Saison durch die Impro-Theater-Dauerbrenner „Montag“ (seit 1996 auf dem Programm des TiB, Anm.), „Game of Death“, die Solo-Show des TiB- Kanadiers Jacob Banigan sowie „Die Serienjunkies“, wobei es insbesondere bei letzterer einige Neuigkeiten geben wird. Beispielsweise soll die diesmalige Serie nicht folgenweise, sondern in Form einer „Binge Watching Night“ in geballter Länge von bis zu zwölf Stunden das Publikum fordern.
Zur Wiederaufnahme geplant sind das bühnenadaptierte Talkshow-Format „Zu Gast“ mit Pia Hierzegger, „Polizei Graz“, das Rechtsextremismus-Problemstück „Sohn“ sowie die dreistündige Ensemble-Performance „Alles was der Fall ist“. Auf Reisen geht die ältere „herbst“-Koproduktion „The Wonderful And The Ordinary“. Das TiB wird damit Mitte Dezember beim Hot On Ice Festival in Reykjavik (Island) gastieren.
(S E R V I C E - Detaillierter Spielplan Karten, etc.: www.theater-im-bahnhof.com )