UNO-Vermittler will politischen Prozess im Jemen in Gang bringen
Maskat/Sanaa (APA/dpa) - Nach den krachend gescheiterten Jemen-Gesprächen in Genf wollen die Vereinten Nationen den politischen Prozess in d...
Maskat/Sanaa (APA/dpa) - Nach den krachend gescheiterten Jemen-Gesprächen in Genf wollen die Vereinten Nationen den politischen Prozess in dem Bürgerkriegsland wieder in Gang bringen. Während die Kämpfe in der strategisch wichtigen Hafenstadt Hodeidah wieder aufgeflammt sind, traf UNO-Vermittler Martin Griffiths am Donnerstag zu Gesprächen im Golfstaat Oman ein, berichtete die staatliche omanische Nachrichtenagentur ONA.
Neben einem Treffen mit dem Außenminister des Oman, Jussef bin Alawi, werden auch Gespräche mit Vertretern der jemenitischen Houthi-Rebellen erwartet. Danach will Griffiths in Jemens Hauptstadt Sanaa fliegen, die von den Houthis kontrolliert wird, sowie weiter nach Riad, um dort die im Exil lebende Regierung des Jemens zu treffen.
Unterdessen gehen die Kämpfe um die Lebensader der Houthi-Rebellen - die Versorgungsroute vom Hafen Hodeidahs am Roten Meer nach Sanaa - weiter. Am Mittwoch hatten regierungstreue Truppen behauptet, die Strecke teilweise erobert und damit abgeschnitten zu haben. Eine unabhängige Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Ein Verlust Hodeidahs oder die dauerhafte Unterbrechung der Nachschubroute wäre ein schwerer Schlag für die Rebellen und könnte zum Kollaps der ohnehin schon desaströsen humanitären Lage führen.
Vergangene Woche waren die ersten Jemen-Gespräche seit zwei Jahren gescheitert, bevor sie überhaupt beginnen konnten. Die Delegation der Houthis reiste zu den Gesprächen nicht an, weil ihrer Ansicht nach kein sicherer Transport nach Genf gewährleistet war. Die Vereinten Nationen wollten mit dem Treffen eine Grundlage für eine Beruhigung der Kämpfe im Jemen schaffen. Die Regierung wird dort von einem arabischen Bündnis unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt, das Luftangriffe auf die Rebellen fliegt.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA463 2018-09-13/16:23