Schweizer Finanzaufsicht rügt Jungfraubahn wegen Kursmanipulation

Bern (APA/awp/sda) - Die Schweizer Jungfraubahn Holding wird von der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma gerügt. Die Gesellschaft habe...

Bern (APA/awp/sda) - Die Schweizer Jungfraubahn Holding wird von der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma gerügt. Die Gesellschaft habe zwischen 2014 und 2016 jeweils den Jahresschlusskurs ihrer eigenen Titel in unzulässiger Weise beeinflusst, schreibt die Finma in einer Mitteilung zum Abschluss eines Untersuchungsverfahrens.

Die Gesellschaft habe aber Maßnahmen zur Verbesserung der Abläufe und internen Kontrollen beschlossen und mittlerweile umgesetzt.

Laut der Aufsichtsbehörde hatte die Jungfraubahn zumindest zwischen 2014 und 2016 - die Finma hat erst ab 2013 die Kompetenz zur allgemeinen Marktaufsicht - jeweils am letzten Handelstag des Jahres Börsenaufträge für umfangreiche Verkäufe ihrer Aktien aus dem Eigenbestand erteilt. Damit habe sie das Ziel verfolgt, am Jahresende jeweils für einen gezielten Kursrückgang zu sorgen.

Die Gesellschaft bewegte den Jahresschlusskurs ihrer Titel in einer Größenordnung von bis zu vier Prozent. Mit diesem Verhalten habe sie gegen das aufsichtsrechtliche Verbot der Marktmanipulation verstoßen, stellt die Finma fest. Der Hinweis auf mögliches Fehlverhalten in diesem Fall kam von der Handelsüberwachungsstelle der Schweizer Börse. Es handelte sich um das erste Enforcementverfahren im Bereich der Marktmanipulation gegen einen Emittenten, der nicht zugleich der Aufsicht der Finma unterstellt ist.

Die Jungfraubahn Holding betont in einer Mitteilung vom Donnerstagabend, dass sie mit den Behörden kooperiert habe. Im schwierigen touristischen Umfeld setze sie sich dafür ein, nicht als Spekulationsobjekt wahrgenommen zu werden.