Kosovos Opposition über mögliche Grenzkorrektur besorgt

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Kosovos parlamentarische Opposition hat in einem Schreiben an die EU-Außenpolitikbeauftragte Federica M...

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Kosovos parlamentarische Opposition hat in einem Schreiben an die EU-Außenpolitikbeauftragte Federica Mogherini diese Woche ihre Besorgnis angesichts eines möglichen Gebietsaustausches zwischen Serbien und dem Kosovo und eventueller Grenzkorrekturen bekundet. Solche Ideen würden von der Opposition nicht unterstützt, hieß es im Schreiben, auf welches sich die serbische Presseagentur Tanjug berief.

Ein rechtlich bindendes Abkommen zwischen Serbien und dem Kosovo, das auf solchen Ideen beruhen würde, würde von den führenden Oppositionskräften - der Demokratischen Liga des Kosovo (LDK), der Vetevendosje, der Sozialdemokratischen Partei sowie der Alternativa - nicht unterstützt, hieß es ferner.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hatte sich kürzlich für die „Grenzziehung mit den Kosovo-Albanern“ ausgesprochen, was in Serbien als Gebietsaustausch gedeutet wurde. Sein kosovarischer Amtskollege Hashim Thaci sprach gleichzeitig von einer „Grenzkorrektur“, welche den Anschluss der drei südserbischen Gemeinden mit albanischem Bevölkerungsanteil - Presevo, Bujanovac und Medvedja - an den Kosovo ermöglichen würde.

Bei seinem Besuch im Norden des Kosovo am vergangenen Wochenende hatte Vucic die Grenzziehung, die auf Widerstand auch in der internationalen Staatengemeinschaft traf, allerdings nicht mehr erwähnt. Er meinte, dass ein Kompromiss im Kosovo-Konflikt derzeit „fast unmöglich“ scheine.

Der von der EU initiierte Normalisierungsdialog zwischen Belgrad und Prishtina soll mit einem rechtlich bindenden Abkommen abgeschlossen werden, an welchem derzeit gearbeitet wird. Vucic und Thaci sollen einigen Ankündigungen zufolge vor Monatsende erneut in Brüssel zusammenkommen. In der Vorwoche hatte sich Vucic nach einem Gespräch mit Mogherini allerdings geweigert, sich auch mit Thaci zu treffen.