10 Jahre Lehman-Pleite - Subprime-Hypotheken als Auslöser der Krise
Zürich/Washington (APA/awp/sda) - Die US-Subprime-Hypotheken gelten als Auslöser der Finanzkrise von 2008. Die Bezeichnung steht für US-Hypo...
Zürich/Washington (APA/awp/sda) - Die US-Subprime-Hypotheken gelten als Auslöser der Finanzkrise von 2008. Die Bezeichnung steht für US-Hypothekarkredite an wenig flüssige Schuldner, die in börsengehandelten Wertpapieren neu gruppiert wurden. Diese Art von Finanzinstrumenten gewann ab den 1990er-Jahren zunehmend an Beliebtheit.
„Viele Subprime-Kredite fielen in die Kategorie ‚Ninja‘ - ‚No income, no job, no assets‘“, stellte der Internationale Währungsfonds (IWF) entsprechend im Juni 2008 fest. Der bis ins Jahr 2006 anhaltende Immobilienboom in den USA hatte dazu geführt, dass Finanzinstitute den Erwerb von Häusern und Liegenschaften trotz fehlender Eigenmittel und ohne einen Nachweis von genügenden Einkommen durch die Käufer finanzierten.
Gemäß IWF-Schätzungen stellten die Subprime-Hypotheken rund 15 Prozent der gesamten US-Hypothekensumme oder ein Volumen von rund 1.500 Milliarden Dollar (aktuell rund 1,3 Billionen Euro) dar. Mit dem Preiszerfall der Immobilien ab dem Jahr 2006 verbunden mit einem Anstieg der Leitzinsen durch die US-Notenbank Fed kam es zu immer mehr Zahlungsausfällen bei den finanziell verwundbareren Hypothekarschuldnern. Im Dezember 2006 gab es laut einer US-Behörde bereits rund 2,2 Millionen verschuldete Haushalte, denen der Verlust ihres Hauses drohte oder die es bereits verloren hatten.
Wegen des Verfalls des US-Immobilienmarkts und der offensichtlichen Regelwidrigkeiten bei der Hypothekenvergabe kam es zu einem schnellen Wertverlust bei Hypotheken-unterlegten Wertpapieren - dieser betrug je nach Qualität der Darlehen zwischen 30 und 90 Prozent. Die Finanzinstitute mussten in der Folge große Wertberichtigungen vornehmen.
Die hohen Verluste der Banken führten zu einer Vertrauenskrise der Institute untereinander mit der Folge einer Austrocknung des Geldmarkts. In der Folge waren diverse Zentralbanken zu Interventionen gezwungen.
Der IWF hat die Subprime-Kosten für die Bankbranche auf insgesamt 2.200 Milliarden Dollar geschätzt.