EU-Kommission will Zeitumstellung beenden - Mehr Zeitzonen drohen
Brüssel (APA) - Die von der EU-Kommission gewünschte Abschaffung der Zeitumstellung kann zu einigen Koordinationsschwierigkeiten führen. Lau...
Brüssel (APA) - Die von der EU-Kommission gewünschte Abschaffung der Zeitumstellung kann zu einigen Koordinationsschwierigkeiten führen. Laut der Brüsseler Behörde sollen die Staaten selbst entscheiden können, ob sie die Winter- oder die Sommerzeit ständig beibehalten wollen. Damit droht aber eine Ausdehnung der bisher drei auf vier Zeitzonen in der EU.
EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc führte als Argument für die Abschaffung der Zeitumstellung nicht nur den Wunsch von 84 Prozent einer Umfrage mit 4,6 Millionen Beteiligten an, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. „Auch für die Kühe ist es schwer zu verstehen, dass sie eine Stunde früher oder später gemolken werden“. Hier würden „sehr viele Dinge zusammenkommen“.
Angesprochen darauf, dass aber bei der Letztentscheidung der Staaten, welche Zeit sie auf Dauer wählen wollen, es dazu kommen könnte, dass Deutschland die Sommerzeit nimmt, Österreich die Winterzeit, Belgien die Sommerzeit und die Niederlande wiederum die Winterzeit, meinte Bulc: „In der Theorie gibt es viele Möglichkeiten. Ja, in der Theorie wäre das möglich.“ Man werde natürlich immer den Willen der Staaten respektieren. Gleichzeitig sei aber auch der Rat aufgefordert, „Lösungen zu finden, die für die Nachbarländer sinnvoll sind“.
Jedenfalls soll der Vorschlag der Kommission dazu führen, dass spätestens mit Oktober 2019 das letzte Mal eine Zeitumstellung erfolgen kann. Dies käme dann aber nur für jene EU-Staaten infrage, die die Sommerzeit nicht beibehalten und auf die Winterzeit wechseln wollen.
Bulc verteidigte ihr Vorgehen. „Ich werde häufig kritisiert, dass ich zu langsam reagiere. Jetzt heißt es, ich bin zu schnell. Aber wie immer werden wir über das Mitentscheidungsverfahren die beste Lösung für die Bürger bekommen.“
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