Krankenkassen - Biach übt harsche Kritik

Wien (APA) - Harsche Kritik an der Krankenkassen-Reform der Bundesregierung kommt von Alexander Biach, dem Chef des Hauptverbands der Sozial...

Wien (APA) - Harsche Kritik an der Krankenkassen-Reform der Bundesregierung kommt von Alexander Biach, dem Chef des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger. Er sehe keine Verbesserung darin, dass der Hauptverband „dezentralisiert und zerschlagen wird“, sagte er im Ö1-“Mittagsjournal“. Kein gutes Haar ließ er am rotierenden Vorsitz im künftigen Dachverband, der den Hauptverband ersetzen wird.

„Da geht es nicht um mich“, betonte der zuletzt schon mit Kritik aufgefallene ÖVP-Wirtschaftsbündler, dessen Posten durch den Umbau der Sozialversicherungsinstitutionen nun abgeschafft wird. Er kritisierte, dass „ein komplizierteres Gestaltungssystem“ geschaffen und ein „funktionierendes System wie der Hauptverband“ zerschlagen werde.

Nicht in Kontinuität funktionieren kann aus Biachs Sicht auch die Regelung für den Vorsitz im kommenden Dachverband, der jährlich zwischen den Obleuten der künftig fünf Sozialversicherungsträger rotieren soll. Weil es in der Gesundheitskasse und der PVA zusätzlich auch noch halbjährliche Wechsel gibt, werde es in einer Fünfjahresperiode künftig bis zu sieben verschiedene Vorsitzende geben. Derzeit sei der Hauptverbands-Vorsitzende auf fünf Jahre gewählt und Ansprechpartner für alle.

Dass Arbeitgeber und -nehmer einander bisher in Gebietskrankenkassen und Pensionsversicherung in Vorstand und Kontrollgremium blockiert hätten, was von Regierungsseiten als Argument für das nun steigende Gewicht der Unternehmerseite im Kassen-Verwaltungsrat angeführt wird, ließ Biach ebenso nicht gelten. Möglich sei das zwar gewesen, untergekommen sei ihm dies aber nicht oft.

Zur Frage, ob ihm sein Konfrontationskurs und seine Haltung zur Unfallversicherung AUVA geschadet habe, zeigte sich der Hauptverbands-Chef entspannt. „Wissen Sie, wenn unten auf der Score Card draufsteht, ich habe die AUVA gerettet“, so Biach unter Verweis auf die „perfekte Versorgungskette“ dieser Versicherung, „dann war es das allemal wert.“