Tajani rügt Moscovici: „Keine Diktatoren in Italien“
Rom (APA) - EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani rügt EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. Dieser hatte am Donnerstag behauptet, in Eu...
Rom (APA) - EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani rügt EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. Dieser hatte am Donnerstag behauptet, in Europa gebe es zwar zurzeit keinen neuen Hitler, aber „mehrere kleine Mussolinis“. „Als Italiener kann ich sagen, dass es in unserem Land keine Diktatoren gibt“, so Salvini nach Medienangaben.
„Ich teile Moscovicis Worte nicht . Die EU-Kommission darf EU-Mitgliedstaaten gegenüber keine beleidigende Ausdrücke verwenden“, sagte Tajani nach Medienangaben vom Freitag. Er kritisierte auch den Chef der Fünf Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio. „Er verliert keine Gelegenheit, um die europäischen Institutionen, vor allem das EU-Parlament zu beleidigen“, meinte Tajani.
Rüge musste Moscovici auch vom italienischen Verkehrsminister Danilo Toninelli, Spitzenpolitiker der populistischen Fünf Sterne-Bewegung hinnehmen. „Italien respektiert die EU-Konvergenzkriterien, Brüssel sollte beginnen, die Völker zu respektieren“, argumentierte Toninelli. Italien sei ein EU-Gründungsland und eines der Staaten, die am stärksten zum EU-Budget beitragen.
Moscovici hatte davor gewarnt, dass in Europa ein Klima herrsche, das an die 30er-Jahre erinnere. „Klar, es gibt keinen Hitler, aber vielleicht kleine Mussolinis“.
Verständnis für Moscovici zeigte Italiens sozialdemokratischer Senator Edoardo Patriarca. „Es ist unbestreitbar, dass in Europa ein besorgniserregender Wind weht. Nationalismus breitet sich immer mehr aus“, sagte der PD-Parlamentarier.