Maas warnt vor „Großoffensive“ in syrischer Provinz Idlib
Berlin (APA/AFP) - Bei seinem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow hat der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) vor ein...
Berlin (APA/AFP) - Bei seinem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow hat der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) vor einer „Großoffensive“ der syrischen Armee auf die Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten des Landes gewarnt. Es gehe darum, eine „neue humanitäre Katastrophe“ zu verhindern, sagte Maas am Freitag in Berlin.
Lawrow betonte, es sei keine Großoffensive auf Idlib geplant. Moskau werde dennoch alles zum Schutz von Zivilisten unternehmen.
In der Provinz Idlib, der letzten Rebellenhochburg in Syrien, drohten „katastrophale Folgen für Millionen Menschen“, sagte Maas. Zwar sei es „natürlich“ notwendig, gegen „Terrorgruppen“ vorzugehen, aber die „unschuldigen Menschen in und um Idlib“ müssten geschützt werden.
Lawrow sagte in Berlin, die syrischen Truppen und ihre russischen Verbündeten reagierten lediglich auf Angriffe von „Terroristen“ aus Idlib. Gleichzeitig werde Russland alles unternehmen, um ein Leiden der Zivilbevölkerung zu verhindern. So sollten humanitäre Korridore und Waffenstillstandszonen eingerichtet werden.
Im Syrien-Konflikt unterstützt Russland den syrischen Machthaber Bashar al-Assad, seit 2015 auch militärisch. Derzeit bereitet sich die syrische Armee auf eine Offensive auf die von überwiegend islamistischen Rebellen kontrollierte Provinz Idlib vor. Da es die letzte Rebellenhochburg in Syrien ist, werden erbitterte Gefechte und eine Massenflucht erwartet, vermutlich auch in die Türkei.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Russlands Staatschef Wladimir Putin wollen am Montag in Sotschi erneut über den Syrien-Konflikt beraten. Ein Gipfeltreffen zwischen der Türkei, Russland und dem Iran vor einer Woche brachte keine Annäherung. Offenbar dauern aber die Gespräche an, um zumindest einen Teil der Rebellen zum Abzug aus der Region Idlib zu bewegen.