Asylgesuche auf Schiffen - Kritik von Ärzte ohne Grenzen

Wien (APA) - Der Vorstoß von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), Asylgesuche an Bord von Rettungsschiffen im Mittelmeer abzuwickeln, ist auf ...

Wien (APA) - Der Vorstoß von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), Asylgesuche an Bord von Rettungsschiffen im Mittelmeer abzuwickeln, ist auf scharfe Kritik von Ärzte ohne Grenzen (MSF) gestoßen

„Dieser Vorschlag ist bloß ein weiterer Versuch, die Aufmerksamkeit von der eigentlichen Frage abzulenken, nämlich der Unfähigkeit Europas und der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft, eine nachhaltige Lösung für die humanitäre Krise im zentralen Mittelmeer und in Libyen zu finden“, hieß es in einer Freitagabend veröffentlichten Aussendung.

Anstatt die Helfer und Helferinnen zu kriminalisieren, sollten die europäischen Staats- und Regierungschefs den Schutz von Menschenleben in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen stellen. Schiffe seien nicht ausgerüstet und hätten auch nicht das Mandat, Asylanträge zu bearbeiten.

„Nach internationalem Recht haben Asylsuchende das Recht, ihre Anträge in einem sicheren Drittland von den zuständigen Behörden prüfen zu lassen. Ein solches System würde den Aufenthalt der Überlebenden auf hoher See unnötigerweise verlängern, was in Widerspruch zum Internationalen Seerecht steht“, betonte Ärzte ohne Grenzen.

„Aus diesem Grund stimmen wir der Auffassung des UNHCR vorbehaltlos zu, dass die Identifizierung von Asylsuchenden und die Prüfung ihres Antrags eine Tätigkeit ist, die an Land durchgeführt werden sollte“, so MSF.