Salvini rügt Asselborn: „Luxemburg ist ein Steuerparadies“
Rom (APA) - Luxemburgs Außenminister, Jean Asselborn, der sich am Freitag bei einem EU-Afrika-Treffen in Wien ein heftiges Verbalgefecht mit...
Rom (APA) - Luxemburgs Außenminister, Jean Asselborn, der sich am Freitag bei einem EU-Afrika-Treffen in Wien ein heftiges Verbalgefecht mit Italiens Innenminister Matteo Salvini wegen der Migrationspolitik geliefert hatte, muss Kritik vom Lega-Chef hinnehmen. „Luxemburg ist ein Steuerparadies und ein Land der Steuerhinterziehung, das uns keine Lehren erteilen darf“, so Salvini nach Medienangaben.
Asselborn hatte Salvini unterbrochen, nachdem sich dieser über Asselborns Aussage mokiert habe, wonach die alternde Bevölkerung Europas Zuwanderung brauche. Er wies darauf hin, dass in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche italienische Migranten nach Luxemburg gekommen sind.
„Unseren Großvätern, die ausgewandert sind, zahlte niemand die Verpflegung in Hotels, um den ganzen Tag nicht zu tun“, sagte Salvini bei einer Veranstaltung seiner Lega in Paderno Dugnano nahe Mailand am Freitagabend. „Luxemburg ist das EU-Land mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen, weil es ein Steuerparadies ist“, betonte Salvini. „Italien will zu Europas Flüchtlingslager werden. Wenn Asselborn Migranten will, können wir ihm tausende nach Luxemburg schicken“, sagte der Lega-Chef.
Der italienische Innenminister und Vizepremier kündigte an, dass der Ministerrat nächste Woche ein sogenanntes „Migrationspaket“ verabschieden wird. Damit will die Regierung die Kosten für die Versorgung der circa 170.000 Asylsuchende reduzieren und die Prozeduren für die Prüfung der Asylanträge beschleunigen.
Salvini lobte die Arbeit seiner Regierung und die gute Zusammenarbeit mit dem Regierungspartner Fünf Sterne. „Diese Regierung ist zufällig entstanden, kann aber Europa revolutionieren. Lega und Fünf-Sterne-Bewegung haben zwar unterschiedliche Ansichten, unsere Partner sind jedoch zuverlässige Personen, die arbeiten wollen. Das ist eine ehrgeizige Regierung: Wir haben mehr in drei Monaten getan als die Linke in fünf Jahren“, kommentierte Salvini.