Per Gessle ging nach Nashville und kommt mit Roxette-Songs nach Wien

Wien (APA) - Per Gessle hat einige der erfolgreichsten europäischen Popsongs geschrieben: Als eine Hälfte von Roxette war er für Hits wie „T...

Wien (APA) - Per Gessle hat einige der erfolgreichsten europäischen Popsongs geschrieben: Als eine Hälfte von Roxette war er für Hits wie „The Look“ und „Joyride“ verantwortlich. Diese Songs präsentiert er am 18. Oktober in der Wiener Stadthalle in frischen Arrangements. Er will schließlich nicht zur eigenen Coverband werden, sagte Gessle im APA-Interview. Ein neues Album stellt er auch vor.

„Es würde mir nie einfallen, weiter als Roxette aufzutreten und Marie einfach zu ersetzen. Das geht gar nicht“, betonte der 59-jährige Schwede. Nach einer Krebsbehandlung hat Marie Fredriksson 2016 den Rat ihres Arztes, nicht mehr auf Tournee zu gehen, befolgt und ihren Rückzug aus dem Musikgeschäft verkündet. Roxette waren damit Geschichte. „Ich wollte weiter Musik machen, zugleich aber etwas Anderes auszuprobieren. Also bin ich nach Nashville und habe mit dortigen Musikern, aber auch langjährigen Begleitern ein akustisches Album mit schwedischen Texten aufgenommen“, erzählte Gessle.

Irgendwann sei ihm dann bewusst geworden, dass die Lieder so viel Potenzial haben, dass er von ihnen auch eine englische Version einspielen sollte. „Small Town Talk“ heißt das eben erschienene Ergebnis. „Es war allerdings nicht leicht, die schwedischen Texte so ins Englische zu übertragen, dass sie perfekt zur Musik passten und sich der Inhalt nicht veränderte. Darum habe ich mir Hilfe von Sharon Vaughan, einer meiner amerikanischen Gastsängerinnen, geholt. Sie hatte das richtige Gespür dafür, vor allem, weil sie auch ein bisschen Schwedisch versteht.“

Unter „Per Gessle‘s Roxette“ tourt der Gitarrist, Sänger und Songschreiber mit einem Mix seiner neuen Lieder und seinen Klassikern ab Anfang Oktober durch Europa. „Es singen fünf Leute, darunter zwei Frauen“, berichtete er. Die Arrangements der Roxette-Hits schmiegen sich live an den Sound von „Small Town Talk“. „Aber keine Angst, man erkennt die Lieder wieder, wir verändern sie nicht radikal. Auch das würde keinen Sinn machen“, beruhigte Gessle seine Fans.

In der Wiener Stadthalle wird man also handgemachte Musik hören, geboten von einer feinen Band. Dass viele Kollegen heutzutage stark auf Show setzen und einen Zirkus auf der Bühne aufbieten, findet Gessle „nicht negativ“. „Die Zeiten ändern sich, und jede Zeit hat etwas Eigenes. Die Musikindustrie hat sich extrem stark verändert. Meine Band und ich müssen da aber nicht mitmachen.“ Im Gepäck hat er ja Lieder, mit denen viele Menschen ihre Jugend verbinden: „Es ist stets ein bewegendes Gefühl, wenn mir jemand erzählt, welche Bedeutung diese Songs für sie oder ihn haben“, so Gessle.

(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)

(S E R V I C E - www.gessle.com)