Klimaforscher: „Mangkhut“ ist der gefährlichere Sturm
Manila/Wilmington (North Carolina)/München (APA/dpa) - Zwei tropische Wirbelstürme toben gleichzeitig in verschiedenen Gegenden der Welt: Hu...
Manila/Wilmington (North Carolina)/München (APA/dpa) - Zwei tropische Wirbelstürme toben gleichzeitig in verschiedenen Gegenden der Welt: Hurrikan „Florence“ in den USA, Taifun „Mangkhut“ in Südostasien. Paradox: „Mangkhut“ ist der gefährlichere Sturm, doch teurer für die Versicherungen wird sehr wahrscheinlich „Florence“.
Der in Südostasien tobende Taifun „Mangkhut“ ist nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re weit gefährlicher für die Bevölkerung als „Florence“, die mittlerweile zu einem Tropensturm herabgestuft wurde, an der US-Ostküste. „Humanitär ist ‚Mangkhut‘ das ernstere Ereignis“, sagte Ernst Rauch, Leiter der Klimaforschung des weltgrößten Rückversicherers. „Mangkhut“ werde voraussichtlich „ein sogenannter Supertaifun“. Der Durchmesser sei wesentlich größer und der Sturm mit wesentlich höheren Windgeschwindigkeiten viel intensiver.
„2013 hat der Taifun ‚Haiyan‘ auf den Philippinen 6.000 Todesopfer verursacht, weil die Vorwarnung der Bevölkerung und die Vorbereitung unzureichend war“, sagte Rauch. „‘Mangkhut‘ wird eine Messlatte sein, ob sich da etwas verbessert hat.“
Bei dem Taifun wurden zuletzt Böen mit Windgeschwindigkeiten von deutlich über 250 Kilometern pro Stunde gemessen, bei Tropensturm „Florence“ dagegen nur mehr Windgeschwindigkeiten von etwas mehr als 100 Kilometern pro Stunde. Als größte Gefahr gelten hier die vom Sturm mitgebrachten Wassermassen.
Für Versicherungen werde „Florence“ relevanter sein, „da in entwickelten Industriestaaten typischerweise ein großer Teil der Schäden versichert ist“, sagte Rauch. „In den USA sind es etwa 30 bis 50 Prozent. In Entwicklungs- und Schwellenländern sind in der Regel weniger als zehn Prozent der Schäden versichert.“ Dies bedeute, „dass über 90 Prozent der ökonomischen Last auf den Schultern der Betroffenen landen“.