Tote und Überflutungen durch Stürme in USA und auf Philippinen
Wilmington (North Carolina)/Manila (APA/Reuters/AFP) - An der US-Ostküste sind durch den Wirbelsturm „Florence“ mindestens fünf Menschen ums...
Wilmington (North Carolina)/Manila (APA/Reuters/AFP) - An der US-Ostküste sind durch den Wirbelsturm „Florence“ mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Starke Regenfälle führten zu weitreichenden Überschwemmungen. Im Pazifik fegte unterdessen der noch deutlich stärkere Taifun „Mangkhut“ über die Philippinen hinweg. Drei Menschen kamen ums Leben - darunter zwei Helfer, die Menschen aus einem Erdrutsch befreien wollten.
„Florence“ hatte zuletzt an Kraft verloren und war von einem Hurrikan zu einem Tropensturm heruntergestuft worden. Doch vor allem die Wassermassen sorgten in weiten Teilen der am Atlantik gelegenen US-Staaten North und South Carolina für Zerstörung. Der Nationale Wetterdienst geht davon aus, dass in zwei oder drei Tagen so viel Regen niedergehen dürfte wie sonst in acht Monaten.
„Dieser Sturm ist fürchterlich und unerbittlich“, sagte der Gouverneur von North Carolina, Roy Cooper, zu CNN über „Florence“. „Es gibt möglicherweise nicht einen einzigen Bezirk oder einen einzigen Menschen, der nicht irgendwie von diesem sehr massiven und gewaltsamen Sturm betroffen wäre.“
Schon am Freitag starben in dem Bundesstaat laut Polizei eine Mutter und ihr Baby, als ein Baum auf ihr Haus stürzte. Der Vater wurde verletzt. Eine Frau erlitt einen Herzinfarkt, weil Notärzte wegen gesperrter Straßen nicht rechtzeitig zu ihr gelangten. Ein 78-Jähriger erlitt einen Stromschlag, als er ein Verlängerungskabel anschließen wollte. Ein weiterer Mann kam durch starke Windböen ums Leben. Er wollte draußen nach seinen Hunden sehen.
„Florence“ hatte die Ostküste Freitagfrüh (Ortszeit) erreicht und war zuvor innerhalb der Hurrikan-Skala heruntergestuft worden. Am Freitag war er nur noch ein Tropensturm, der aber wegen seiner Ausbreitung und den mit sich bringenden Wassermassen gefährlich blieb. Rund zehn Millionen Menschen könnten betroffen sein. Laut dem nationalen Hurrikan-Zentrum (NHC) bewegt sich „Florence“ in Richtung Südwesten, dreht nach Nordwesten ab und soll bis Montag Ohio erreichen.
Auf den Philippinen sorgte der Super-Taifun „Mangkhut“ für Schrecken. Mit Wind, der konstant Geschwindigkeiten von mehr als 200 und in Böen von über 300 Kilometern pro Stunde erreichte, zog er über die Hauptinsel Luzon hinweg. Dort leben etwa die Hälfte der 105 Millionen Einwohner der Philippinen. In der Hauptstadt Manila wurde ein Toter in einem Fluss gefunden. Zwei Frauen wurden als Helferinnen bei einem Erdrutsch getötet. Polizisten der Stadt Baguio im Norden fanden die Leichen, nachdem ein durch die sintflutartigen Regenfälle aufgeweichter Hang abgerutscht war. In Taiwan wurde eine Frau von den hohen Wellen durch den Taifun weggerissen.
Umgeknickte Strommasten und entwurzelte Bäume blockierten auf den Philippinen Straßen, Dächer wurden abgedeckt. Elektrizitäts- und Kommunikationsnetze fielen aus. Es wurden Flutwellen von bis zu sechs Metern Höhe und weitere Erdrutsche befürchtet. Inzwischen zog der Sturm abgeschwächt nach Südchina und Vietnam weiter.
Die philippinischen Behörden betonten, sie seien besser vorbereitet gewesen als vor fünf Jahren, als beim Taifun „Haiyan“ 6.300 Menschen starben. Jetzt wurden Zehntausende Menschen entlang der Küsten in Sicherheit gebracht. Rund ein Viertel der gut vier Millionen Bewohner der Region lebt in Armut. Laut den Vereinten Nationen (UN) sind von dem Taifun 1,4 Millionen Bauern und 100.000 Fischer betroffen. „Mangkhut“ ist bereits der 15. und stärkste Wirbelsturm auf den Philippinen in diesem Jahr.