Globalisierungskritiker besetzten Frankfurter Paulskirche

Frankfurt am Main (APA/dpa) - Globalisierungskritiker haben am Samstag die Paulskirche in Frankfurt besetzt. Rund 50 Aktivisten versammelten...

Frankfurt am Main (APA/dpa) - Globalisierungskritiker haben am Samstag die Paulskirche in Frankfurt besetzt. Rund 50 Aktivisten versammelten sich in der Kirche und entrollten Plakate. Eine Aufschrift lautete: „Her mit der Demokratie!“ Am Nachmittag wollten sie dort eine Podiumsdiskussion veranstalten, wie das globalisierungskritische Netzwerk Attac mitteilte.

Die Aktivisten wollten bis Sonntagvormittag in der Kirche bleiben. Polizeikräfte beobachteten die Situation, griffen zunächst aber nicht ein. Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sei über die Aktion informiert worden und eingeladen, an der Diskussionsveranstaltung teilzunehmen, hieß es von Attac. Die Paulskirche gilt als Symbol der Demokratie in Deutschland.

Zuvor hatten rund 200 Demonstranten an den Beginn der globalen Finanzkrise vor zehn Jahren erinnert. Verkleidet als Sklaven und mit den Börsen-Symboltieren Bulle und Bär waren sie durch das Bankenviertel gezogen. Aufgerufen zu der Veranstaltung hatte Attac im Rahmen einer europaweiten Aktion unter dem Motto „Finance for the People!“.

Auch in Wien hatte Attac am Freitag eine Protestaktion organisiert, unmittelbarer Anlass war die Eröffnung der neuen Firmenzentrale der Bank Austria. Die UniCredit Bank Austria stehe „stellvertretend für einen Finanzsektor, der zu groß und zu mächtig ist um fallengelassen und reguliert zu werden“, sagte Mario Taschwer von Attac Österreich in einer Aussendung. „Es darf nicht sein, dass Banken ganze Gesellschaften in den Abgrund stürzen können. Wir müssen die Banken verkleinern, entflechten und ihre Geschäftsmodelle regulieren.“