Bundesliga

Der FC Wacker stolpert in den Tabellenkeller

Symptomatisch für den enttäuschenden Fußball-Nachmittag im Tivolistadion war der Frust des ausgewechselten Bryan Henning.
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Ernüchterung im Tivolistadion – nach der gestrigen 1:3-Heimpleite vor 3620 schwer enttäuschten Zuschauern gegen die Admira fiel der FC Wacker auf den vorletzten Platz der tipico Bundesliga zurück.

Von Wolfgang Müller

Innsbruck — Statt des erhofften Befreiungschlages stolperte der FC Wacker am Sonntag vor 3620 enttäuschten Fans in eine 1:3-Heimpleite gegen die Admira. Nach der dritten Heimpleite fiel der Aufsteiger auf den vorletzten Platz der tipico Bundesliga zurück und steht in den nächsten Runden massiv unter Druck. „Mit dem frühen Rückstand war unsere Taktik schon wieder überholt. Wenigstens zeigte die Mannschaft mit dem späten Anschlusstreffer Moral", versuchte FCW-Coach Karl Daxbacher zumindest etwas Positives aus der Pleite herauszufiltern. Was ihm nach dem Schlusspfiff sichtlich schwerfiel.

Weil endlich das erste Liga-spiel ohne Gegentor überstanden werden sollte, ließ sich Daxbacher einige Änderungen einfallen. Das System wurde umgestellt (3/5/2), Flo Buchacher feierte sein Debüt in der Startelf, vorne sollten zwei Stürmer (Patrik Eler, Cheikhou Dieng) für Gefahr und Tore sorgen. Nach 20 Minuten sah die Sache schon wieder ganz anders aus. Nachdem Eler die Führung verjuxte, weil sich der Ball versprang, bejubelten die Niederösterreicher mit der ersten Möglichkeit gleich den Führungstreffer durch Dominik Starkl. Ein echter Stimmungskiller, der es den Südstädtern leichter machte und die Verunsicherung bei den Schwarzgrünen steigerte.

"Vorne treffen wir nicht, hinten machen wir Fehler"

Nach dem Wechsel kam Ilkay Durmus für Buchacher, mit verstärkter Offensive versuchten die Tiroler den Ausgleich zu erzielen. Was fehlte, waren klare Torchancen, aus einer Vielzahl von Standards schaute auch nichts heraus, weil sich die FCW-Türme teilweise selbst im Weg standen. Dass dann die Gäste ihrerseits nach einer Standardsituation durch Stephan Zwierschitz auf 2:0 erhöhten, passte voll ins Bild. Symptomatisch für den durch und durch verpatzten Heimauftritt war dann auch die 75. Minute: Dieng knallte den Ball an die Latte, Elers Nachschuss wurde abgeblockt und letztlich drosch Daniele Gabriele das Spielgerät auf die Nordtribüne. Es wollte nicht sein, und als dann Dominik Starkl den verschlafenen Hausherren das 0:3 aus abseitsverdächtiger Position einschenkte, erinnerte das an Zeiten, die überwunden geglaubt schienen. Daran änderte auch der sehenswerte 1:3-Endstand von Dieng per Fallrückzieher nichts mehr.

Während sich Admira-Coach Ernst Baumeister über drei Punkte freute und in der „Effizienz" seiner Kicker den Schlüssel zum Erfolg sah, stapften die Wacker-Kicker angefressen in die Kabine. 61 Prozent Ballbesitz, 12:4 Eckbälle, 60 Prozent Zweikampfquote ist eine Statistik, die normalerweise für einen Sieg reicht. Nicht so gestern im Tivoli, und das war extrem bitter und enttäuschend. „Wir wollten zu Null spielen und kassieren drei Tore gegen die Admira. Immer das Gleiche. Vorne treffen wir nicht, hinten machen wir Fehler. Das geht nicht. Diese Inkonsequenz gehört hinterfragt und abgestellt, sonst werden wir nicht mehr viel gewinnen", meinte Martin Harrer. Und Dominik Baumgartner, der in der zweiten Halbzeit mehr stürmte als verteidigte, fügte an: „Wieder einmal zu dumm angestellt. Aus diesem Dilemma müssen wir gemeinsam herauskommen. Damit können wir schon am Mittwoch im Cup bei Neusiedl beginnen."

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