Pressestimmen zum Abkommen zwischen dem Vatikan und China
Rom/Peking (APA) - Europäische Medien kommentieren das Abkommen zwischen China und dem Vatikan zur Ernennung von Bischöfen:...
Rom/Peking (APA) - Europäische Medien kommentieren das Abkommen zwischen China und dem Vatikan zur Ernennung von Bischöfen:
„El Mundo“ (Madrid):
„Mit Recht kann man das Abkommen des Vatikans mit China, deren Beziehungen seit 1951 unterbrochen waren, als historisch bezeichnen. (...) Obwohl es sich um einen Pakt von pastoraler Natur handelt, darf sein diplomatischer Wert nicht unterschätzt werden. Auf diese Weise gelingt es Franziskus, die bis jetzt stark eingeschränkte Religionsfreiheit der chinesischen Katholiken zu erweitern, gleichzeitig ein Schisma zu vermeiden und jetzt die Wiederherstellung der vollständigen Gemeinschaft mit Rom anzustreben.
Es wird jedoch ein moralischer Preis für diese Realpolitik gezahlt: Der wiedereröffnete Dialog mit dem Vatikan setzt voraus, dass dieser einem Regime Rückendeckung gibt, das die grundlegenden Menschenrechte immer noch täglich verletzt. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Abkommen eines Tages zur Demokratisierung der am stärksten bevölkerten Autokratie des Planeten dienen wird.“
„La Croix“ (Paris):
„Diese Vereinbarung wird als „vorläufig“ bezeichnet und ihre Bedingungen wurden nicht bekannt gegeben. Das lässt den Parteien reichlich Spielraum, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, das zur Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern führen könnte. Im Augenblick hat Papst Franziskus sieben chinesische Bischöfe der „Patriotischen Kirche“, die ohne päpstliches Mandat ernannt wurden, durch die Aufhebung der Exkommunikation, die auf ihnen lastete, wieder in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche aufgenommen. Doch die Ungewissheit über das Schicksal der Bischöfe, die von Rom, aber nicht von den chinesischen Zivilbehörden anerkannt wurden, beunruhigt, ja skandalisiert sogar Christen, die immer mit Rom verbunden geblieben sind und manchmal wegen dieser Treue verfolgt wurden.“s