UNICEF besorgt wegen andauernder Kämpfe in Libyens Hauptstadt

Tripolis (APA/dpa) - Angesichts fortdauernder Kämpfe zwischen Milizen in der libyschen Hauptstadt Tripolis hat sich das UN-Kinderhilfswerk U...

Tripolis (APA/dpa) - Angesichts fortdauernder Kämpfe zwischen Milizen in der libyschen Hauptstadt Tripolis hat sich das UN-Kinderhilfswerk UNICEF besorgt gezeigt. „Mehr als 1.200 Familien wurden alleine in den vergangenen 48 Stunden vertreiben, während sich die Kämpfe im Süden von Tripolis verstärkten“, teilte UNICEF in der Nacht auf Montag mit.

Insgesamt liege die Zahl aller Menschen, die durch die Gefechte obdachlos geworden seien, bei mehr als 25 000. Schätzungsweise die Hälfte von ihnen seien Kinder. Das Kinderhilfswerk berichtete zudem über einen Raketeneinschlag, bei dem eine komplette Familie mit zwei Kindern getötet wurde. Damit seien bei den Kämpfen in den vergangenen vier Wochen mindestens acht Kinder getötet worden.

In Tripolis waren seit Ende August mehr als 100 Menschen bei Gefechten getötet worden. Eine zwischenzeitlich geltende Waffenruhe wurde mehrfach gebrochen. Rund 500 weitere Menschen wurden nach Angaben der international anerkannten Regierung bei Kämpfen rivalisierender Milizen verletzt.

Die staatliche Ölgesellschaft NOC warnte, die Versorgung der Hauptstadt sei nicht mehr gewährleistet. Wegen der Kämpfe seien mehrere Öllager nicht mehr in Betrieb.

Seit dem Sturz und der Tötung des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ist Libyen im Chaos versunken. Drei Regierungen konkurrieren mittlerweile um die Macht, dazu kommen Hunderte Milizen. Auch islamistische Organisationen wie der Islamische Staat sind in dem nordafrikanischen Land aktiv und zahlreiche europäische und arabische Staaten sowie die USA greifen in die Machtkämpfe ein.

~ WEB www.unicef.org ~ APA151 2018-09-24/10:55