Rotes Kreuz fordert von Regierung Bekenntnis zu UN-Entwicklungszielen
Wien (APA) - Das Rote Kreuz fordert von der Bundesregierung ein Bekenntnis zu den nachhaltigen Entwicklungszielen, die vor drei Jahren von d...
Wien (APA) - Das Rote Kreuz fordert von der Bundesregierung ein Bekenntnis zu den nachhaltigen Entwicklungszielen, die vor drei Jahren von der UNO-Generalversammlung beschlossen wurden. Anders als in Deutschland oder Tschechien fehle in Österreich „eine klare Strategie zur Umsetzung“ der sogenannten Agenda 2030, teilte Rotkreuz-Generalsekretär Werner Kerschbaum am Montag per Aussendung mit.
Die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals/SDGs) sehen unter anderem vor, Hunger und Armut zu bekämpfen, sowie allen Menschen einen Zugang zu sauberem Wasser und Bildung zu sichern. „Österreich muss vom Reden ins Tun kommen und sich den konkreten Zielen der Agenda 2030 verschreiben“, sagte Kerschbaum.
Er nannte in diesem Zusammenhang unter anderem die Reduktion der Pflichtschulabbrecher, die Halbierung der Zahl der armutsgefährdeten Personen, die Reduktion der Opfer von Verkehrsunfällen um 50 Prozent, die Verwendung von 0,7 Prozent des BIP für Entwicklungszusammenarbeit. Für all diese Ziele sei ein bundesweit koordiniertes Vorgehen seitens der Bundesregierung, sowie ein professionelles Projektmanagement mit definiertem Budget vonnöten. Auch müssten Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien eingebunden werden. Österreich dürfe die „historische Chance zur Verbesserung unserer Welt nicht verschlafen“, warnte das Rote Kreuz.
Im Juni hatte bereits der Rechnungshof scharfe Kritik an der Umsetzung der UNO-Ziele geübt. Weder gebe es einen langfristigen koordinierten und konkreten Plan, wie die Ziele erreicht werden sollen, noch ausreichende Fortschrittsberichte, kritisierte der Rechnungshof in einem Bericht.
Der SDG-Katalog, auf den sich die 193 Mitgliedsstaaten der UNO im September 2015 einigten, umfasst 17 Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen - nicht nur von klassischen Entwicklungsländern, sondern auch von sogenannten Schwellenländern und reichen Staaten. Das freiwillige Abkommen gilt im Unterschied zum Vorgänger, den Millennium Development Goals (MDGs), also für alle Länder.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA175 2018-09-24/11:15