Die Haie wollen sich gegen Red Bull Salzburg freischwimmen
Nach vier Niederlagen in Serie wollen die Haie heute (19.15 Uhr) gegen Salzburg den ersten Sieg feiern.
Von Alex Gruber
Innsbruck –Wer hätte vor der neuen Saison gedacht, dass im heutigen Westderby die schlechteste Defensive (die Haie kassierten schon 23 Gegentreffer) auf die bislang schlechteste Offensive (Salzburg erzielte bei den drei Niederlagen nur drei Tore) trifft. Man sagt zwar, dass Zahlen nicht lügen, aber in dieser Hinsicht sind sie, speziell was die Gäste am Tabellenende betrifft, mit äußerster Vorsicht zu genießen.
„Ich kann’s mir auch nicht erklären. Es wird Zeit, dass der Knoten platzt“, weiß Tirols Salzburg-Export Mario Huber vor dem Gastspiel in seinem Innsbrucker „Wohnzimmer“. Die Bullen trumpften in der Champions Hockey League schon groß auf, um in der Erste Bank Eishockeyliga dann einen Fehlstart zu produzieren. Mit Schiechl, Trattnig, Herburger und Cijan fallen auch einige Hochkaräter aus.
Die Haie – mit Verteidiger Sacha Guimond gibt es ein Verletzungsopfer – können auch ein Lied auf einen vergeigten Ligastart singen. „Wir wollten natürlich nicht, dass uns dieser Start passiert, aber es ist noch ein langer Weg zu gehen. Und wir können jetzt nicht unser Haus verkaufen, nur weil ein paar Dinge nicht so wie gewünscht gelaufen sind“, krempelt Kapitän Tyler Spurgeon mit pathetischen Worten wie immer die Ärmel hoch. Die Aufholjagd bei der jüngsten 4:5-Overtime-Niederlage in Fehervar (von 1:3 auf 3:3) zeuge von der intakten Moral in der Mannschaft. „Wir haben Charakter und den müssen wir 60 und nicht nur 59 Minuten aufs Eis bringen. Es ist keine Frage unserer Möglichkeiten, sondern der Synergien“, spielt Spurgeon darauf an, dass eben das eine Rad noch besser in das andere greifen müsse, um ein Fundament zum Stehen zu bringen. Dass die Haie im fünften Match (endlich) eine starke Torhüterleistung brauchen, bestätigen die Fakten.
„Wir wollen Großes leisten und setzen uns selbst unter Druck. Wir spielen für jeden anderen in der Kabine, aber wir wollen auch den Leuten was bieten“, hofft der HCI-Kapitän, dass man den treuen Fans heute den ersten Saisonsieg kredenzen kann. Das wäre auch für die Stimmung gut, zumal dann eine einwöchige Pause bis zum nächsten Match (Heimspiel gegen Bozen am 2.10.) wartet.
„Jeder Punkt, den man liegen lässt, kann am Ende fehlen. Es wäre gut, wenn wir eine Serie starten können“, merkt Verteidiger Flo Pedevilla an: „Wir müssen uns so präsentieren, wie wir eigentlich sind.“ Dornbirn (1.) und Graz (3.) hatten die Haie zuhause schon am Haken, um sie dann zwischen den Zähnen wieder „freizulassen“. Salzburg ist ein anderes Kaliber. Wer schwimmt sich heute in der Tiwag-Arena frei?