Schweizer Autor Ralph Dutli erhält den Erich Fried Preis
Wien (APA) - Der im Schweizer Schaffhausen geborene und heute nach zwölfjährigem Paris-Aufenthalt in Heidelberg lebende Lyriker, Essayist, R...
Wien (APA) - Der im Schweizer Schaffhausen geborene und heute nach zwölfjährigem Paris-Aufenthalt in Heidelberg lebende Lyriker, Essayist, Romancier und Übersetzer Ralph Dutli erhält den mit 15.000 Euro dotierten Erich Fried Preis. Die Verleihung findet am 25. November im Literaturhaus Wien statt.
„In vielen Sprachen zuhause, lebt Ralph Dutli seine künstlerische Leidenschaft in einem breiten Spektrum literarischer Formen aus. Seine Gedichte tanzen mit dissonanten Klängen und Reimen, und trotzdem antworten sie kenntnisreich auf Traditionen aus aller Welten Poesie“, heißt es in der Begründung der alleinigen Jurorin Beatrice von Matt. „Als Romancier kennt er sowohl die lyrischen Aufschwünge wie auch die präzise Recherche. Und auch seiner berühmten Biographie über den russischen Schriftsteller Ossip Mandelstam eignet der Gestus eines großen Erzählers. Dieser Autor ist ein Sprachversessener, der seine essayistischen Themen genauestens erkundet und funkelnd darbietet, ob es sich dabei um Dichter und deren Texte handelt oder um winzige Lebewesen wie Bienen und Oliven.“
Ralph Dutli, der am morgigen Dienstag (25.9.) seinen 64. Geburtstag feiert, erhielt bereits zahlreiche Preise wie den Johann-Heinrich-Voss-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (2006), den Düsseldorfer Literaturpreis sowie die Auszeichnung LiteraTour Nord (beides 2014).
Zu seinen Werken zählen „Meine Zeit, mein Tier. Ossip Mandelstam. Eine Biographie“ (2003), „Novalis im Weinberg. Gedichte“ (2005), „Fatrasien. Absurde Poesie des Mittelalters“ (2010), „Soutines letzte Fahrt. Roman“ (2013, nominiert für den Deutschen und den Schweizer Buchpreis), „Die Liebenden von Mantua. Roman“ (2015, auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis) sowie preisgekrönte Übersetzungen u. a. der Werke von Ossip Mandelstam und Marina Zwetajewa.
Der Erich Fried Preis wird seit 1990 durch die Internationale Erich Fried Gesellschaft auf Vorschlag einer jährlich wechselnden, autonom entscheidenden Jurors vergeben und vom österreichischen Bundeskanzleramt, Sektion Kunst und Kultur, gestiftet. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre zählen Terezia Mora, Thomas Stangl, Judith Hermann, Dorothee Elmiger, Leif Randt und Teresa Präauer.