Syriens Regierung siedelt Hunderte IS-Kämpfer nach Idlib um

Damaskus/London (APA/AFP) - Hunderte Kämpfer der Miliz „Islamischer Staat“ (IS) sind am Montag in Syriens letzte Rebellenhochburg Idlib über...

Damaskus/London (APA/AFP) - Hunderte Kämpfer der Miliz „Islamischer Staat“ (IS) sind am Montag in Syriens letzte Rebellenhochburg Idlib überführt worden. Regierungstruppen hätten die Jihadisten über Nacht von der östlichen Provinz Deir Essor nahe der Grenze zum Irak in den Osten Idlibs gebracht, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Mehr als 400 IS-Kämpfer wurden demnach in die Nähe von Gebieten gebracht, in denen weitere jihadistische Gruppen sich aufhalten.

Derzeit lägen noch keine Informationen vor, ob die IS-Mitglieder in dieses Bereiche gebracht worden seien, sagte der Leiter der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.

Russlands Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatten sich vor einer Woche auf die Schaffung einer demilitarisierten Zone in der nordwestlichen Provinz Idlib geeinigt. Eine Großoffensive auf die Rebellenhochburg mit potenziell katastrophalen Folgen für die Einwohner wurde damit womöglich abgewendet. Russland unterstützt in Syrien Machthaber Bashar al-Assad, die Türkei steht auf der Seite der Rebellen.

Mehr als die Hälfte der Provinz Idlib wird von der Jihadistenallianz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) kontrolliert, die vom ehemaligen syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida angeführt wird. Neben der HTS sind weitere jihadistische Gruppen in Idlib aktiv.

Im Mai hatte die syrische Regierung bereits 1.600 Menschen, IS-Kämpfer samt ihren Familien, aus einem südlichen Vorort der Hauptstadt Damaskus in eine Region im Norden des Landes gebracht. Im August 2017 gab es eine ähnliche Aktion an der Grenze zum Libanon.

Die Jihadisten hatten 2014 große Gebiete im Irak und in Syrien erobert und dort ein islamisches „Kalifat“ ausgerufen. Inzwischen hat der IS die meisten dieser Gebiete wieder aufgeben müssen.