Sport in Tirol

Bei Nachwuchsspielen in Tirol flogen gleich zwei Mal die Fäuste

Freude statt Gewalt: Dieses Motto sollten sich am Fußballplatz alle zu Herzen nehmen.
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Schlag-Zeilen, die der Fußball nicht braucht: Auch in der 2. Klasse Mitte beim Spiel zwischen Sans Papiers und Hatting/Pettnau kam es zu einer Tätlichkeit.

Innsbruck – Jeder Vorfall dieser Art ist einer zu viel. Aber am vergangenen Wochenende uferte das beliebte Spiel am grünen Tiroler Fußball-Rasen auch nach dem Schlusspfiff in Handgreiflichkeiten und Tätlichkeiten aus. Besonders bitter ist der Umstand, dass es sich um zwei Nachwuchspartien gehandelt hat.

Schauplatz Mieders: Beim U13-Match zwischen der SPG Stubai und dem SC Steinach gingen die Wogen nach dem Match hoch. Mario Mohapp, Coach der Heimischen, sei nach dem 2:1-Sieg zum Gegner marschiert, um seinen Respekt zu bekunden. Dann lachte ihm laut eigener Aussage der Mittelfinger eines enttäuschten Youngsters entgegen, den er so nicht stehen lassen wollte. Als er den Nachwuchskicker mit einem „Griff an den Brustkorb“ zurechtweisen wollte, landete er selbst „blutig“ am Boden. „Für meine Aktion habe ich mich beim Jugendlichen entschuldigt. Und wir haben die Sache dann auch noch am Platz aus der Welt geschafft, weil es dem Fußball nichts gebracht hätte“, war Mohapp gestern noch aufgewühlt. In seiner Heimat Steiermark will er jetzt einmal tief durchatmen.

Gäste-Coach Gerald Radous stellte klar: „Unsere Jungs waren enttäuscht, weil sie sich auch vom Schiedsrichter benachteiligt gefühlt haben. Er (Mohapp) hat einen unserer Jungs in einen Stuhl gedrückt, worauf ich ihn umgerissen und fixiert habe. Ich habe meinen Spielern erklärt, dass ich darauf nicht stolz bin und so etwas grundsätzlich nichts am Fußballplatz verloren hat.“

Stubai-Nachwuchsleiter Reinhard Engl, der das hitzige Match geleitet hat, war beim Vorfall schon in der Schiedsrichter-Kabine. Dass so etwas im Nachwuchs passiert, finde er generell „eine Katastrophe“: „Es wird leider auch beim Nachwuchs immer wilder. Und schuld sind leider auch Trainer, die die Stimmung von der Outlinie aus aufwühlen.“

Schauplatz Umhausen: Beim 4:4-Remis in der U18-Klasse zwischen der SPG Umhausen/Längenfeld/Sölden und dem SV Telfs (fünf Blaue Karten) rückten nach dem Schlusspfiff Rettung und Exekutive an. Ein Vereinslinienrichter soll nach einer Tätlichkeit eines Gäste-Kickers mit einer Platzwunde zu Boden gegangen sein. „Schade, dass das am Ende stehen bleibt“, schüttelte Michael Ernst, Trainer der Hausherren, den Kopf. In Telfs wurden die Vorfälle gestern beim Training intern besprochen. U18-Coach Hannes Kuba wollte aber eines ganz sicher nicht unerwähnt lassen: „Ich muss auch unsere Spieler schützen. Rassistische Beleidigungen nehmen leider überhand. Natürlich war die Reaktion unseres Spielers dann völlig die falsche.“

Schauplatz Besele: Beim 2:0-Auswärtssieg der SPG Hatting-Pettnau in der 2. Klasse Mitte bei Sans Papiers kassierte laut Hatting-Coach Christoph Pardeller einer seiner Kicker in der Nachspielzeit einen Schlag ins Gesicht: „Da ist es für mich vorbei.“ Erwähnenswerter Nachsatz: „Im Kabinentrakt hat alles wieder gepasst.“ Der Fußball soll ja sozialer Klebstoff sein und nicht Spielwiese von Aggressionen, die sich in Handgreiflichkeiten äußern. (lex)

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