Betrugsvorwurf: Justiz in Angola nahm Sohn des Ex-Präsidenten fest

Luanda (APA/dpa) - Im Zuge der Ermittlungen über Geldtransfers ins Ausland in Höhe von 500 Millionen Dollar (430 Millionen Euro) hat die Sta...

Luanda (APA/dpa) - Im Zuge der Ermittlungen über Geldtransfers ins Ausland in Höhe von 500 Millionen Dollar (430 Millionen Euro) hat die Staatsanwaltschaft in Angola die Festnahme des Sohns von Ex-Präsident Jose Eduardo dos Santos, Jose Filomeno dos Santos, angeordnet.

Dies sei wegen der Schwere der gegen ihn erhobenen Vorwürfe nötig gewesen, berichteten die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa und Angolas staatliche Agentur Angop unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Die Justiz des ölreichen Staates im Südwesten Afrikas ermittelt bereits seit März gegen Jose Filomeno dos Santos, der zeitweise Aufsichtsratsvorsitzender des angolanischen Staatsfonds war. Ihm wird unter anderem Betrug, Geldwäsche und die Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt. Wegen der millionenschweren Überweisung nach Großbritannien werde auch gegen den früheren Zentralbankchef Valter Filipe ermittelt, berichteten die beiden Agenturen am Montagabend.

Dos Santos hatte das ölreiche Land bis Ende 2017 fast vier Jahrzehnte lang mit harter Hand regiert. Seine Familie soll sich in der Zeit in großem Stil bereichert haben, während die Mehrheit der Menschen dort in Armut lebt. Die Tochter des Ex-Präsidenten, Isabel dos Santos (44), gilt als die reichste Frau Afrikas. Der neue Präsident, Joao Lourenco, hat begonnen, gegen die Auswüchse unter der Herrschaft seines Parteifreundes und früheren Mentors vorzugehen.