UNO-Vollversammlung - Türkischer Präsident Erdogan kritisiert USA
Istanbul/New York (APA/dpa) - Nach einem schweren Zerwürfnis mit den USA hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in einer Red...
Istanbul/New York (APA/dpa) - Nach einem schweren Zerwürfnis mit den USA hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in einer Rede vor der UNO-Vollversammlung in New York die Trump-Regierung erneut kritisiert.
„Niemand kann dazu schweigen, wenn Handelsabkommen willkürlich annulliert werden, protektionistische Politik ausgeweitet wird und wirtschaftliche Sanktionen wie Waffen eingesetzt werden“, sagte Erdogan am Dienstag bei seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung, ohne die USA direkt zu erwähnen. Im August war der Streit zwischen Washington und Ankara um das Schicksal eines in der Türkei festgehaltenen US-Pastors eskaliert. Die USA verhängten Sanktionen, die die Türkei erwiderte. Die türkische Landeswährung Lira, die seit Monaten schwächelt, brach daraufhin auf historische Tiefstände ein.
Erdogan rief die USA und die internationale Gemeinschaft zudem dazu auf, entschlossener gegen die Gülen-Bewegung vorzugehen, die Ankara für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich macht. Der Anführer der Bewegung, Fethullah Gülen, lebt im US-Staat Pennsylvania. Der türkische Präsident, der die USA in den vergangenen Wochen mehrfach scharf kritisiert hatte, nahm sich bei seiner Rede vor der UNO aber deutlich zurück.
Der türkische Kommunikationschef Fahrettin Altun verbreitete auf Twitter ein Foto, auf dem US-Präsident Donald Trump offenbar Erdogan die Hand entgegenstreckt. Altun schrieb dazu, das Bild sei vor der Erdogan-Rede aufgenommen worden. Die Präsidenten hätten sich kurz unterhalten.
~ WEB http://www.un.org/en/ga/ ~ APA490 2018-09-25/18:46