Don‘t smoke - Mole West-Chef wünscht sich generelles Rauchverbot

Wien/Neusiedl am See (APA) - Schon vor Jahren hat sich einer der bekanntesten Gastronomen des Burgenlands, Bernd Karolyi, dafür entschieden,...

Wien/Neusiedl am See (APA) - Schon vor Jahren hat sich einer der bekanntesten Gastronomen des Burgenlands, Bernd Karolyi, dafür entschieden, sein Lokal, die Mole West in Neusiedl am See, rauchfrei zu halten. Folgerichtig wünscht er sich ein generelles Rauchverbot für die gesamte Gastronomie und Hotellerie, wie er jetzt im APA-Gespräch sagte.

Karolyi sagte, er setzt sich für das „Don‘t smoke“-Volksbegehren von Ärztekammer und Österreichischer Krebshilfe ein, für das am kommenden Montag die Eintragungsfrist beginnt. „Bei uns rauchen nur die Töpfe“ habe man mal plakatiert, erzählte der Mole West-Geschäftsführer. Derzeit sind „Don‘t smoke“-Bierdeckel im Lokal im Einsatz. „Wir bekennen uns offen dazu“, meinte er, betonte aber, dass man nicht polarisieren wolle. „Aber ich möchte sehr wohl zeigen, dass das unsere Überzeugung ist und möchte mich nicht verstecken und im Stillen für mich entschieden haben. Weil vielleicht wachen ein paar Leute auf und sehen: Hey, es gibt auch ein paar Leute, die sich öffentlich dafür bekennen oder dafür einsetzen. Dann gibt es vielleicht den ein oder anderen, der sagt: Da bin ich auch dabei“, erklärte der Gastronom.

Der Schritt zum rauchfreien Lokal erfolgte vor etwa vier bis fünf Jahren, als es hieß, Lokale mit mehr als 50 Quadratmetern Fläche müssten teilweise rauchfrei sein. „Das bringt nichts für die Gesundheit - weder für den Mitarbeiter, noch für den Gast selber - sondern verzerrt nur den Wettbewerb.“ Er habe das als „keine tolle Lösung gefunden damals. Aber ok. Wir waren trotzdem Nichtraucher, weil wir davon überzeugt sind, dass es besser ist“, so Karolyi, der noch nie eine Zigarette angerührt hat, wie er selbst sagt.

Die Entscheidung, ein Nichtraucherlokal zu sein, spüre man nach wie vor. Vor allem in den kalten Monaten, wo die Gäste nicht mehr draußen auf der Terrasse sitzen würden - dort ist das Rauchen gestattet. Man bleibe aber weiterhin rauchfrei, denn: „Ob ich jetzt am Abend an der Bar fünf Leute mehr sitzen habe, weil sie rauchen dürfen oder nicht, ist für mich nebensächlich.“

Für den Gastronomen gibt es im Übrigen „gar kein Argument und schon gar kein vernünftiges Argument gegen ein Rauchverbot.“ „Hunderttausende“ Studien würden belegen, wie gesundheitsschädigend das Rauchen sei. Das Geld sei nebensächlich, meinte er. „Da geht es einfach um die Gesundheit der Leute, um die Gesundheit der Jugend.“

Dass sich andere Wirte mit Unterschriftenaktionen oder Petitionen gegen ein Rauchverbot aussprechen, sei legitim. „Wenn ein Gastronom der Meinung ist, dass das Rauchverbot schlecht ist für die Gastronomie, dann kann er natürlich versuchen, Unterschriften zu sammeln und seine Leute zu finden, die auch seiner Meinung sind. Aber was eines der lächerlichsten Argumente ist, dass der Kellner, also dass der Servicemitarbeiter selbst entscheiden kann, wo er arbeiten geht. Also so einen Blödsinn kann man ja gar nicht anbringen als Argument“, zeigte sich Karolyi überzeugt. Jeder müsse schauen, dass er seinen Job behalte. Auch dass die Leute nicht mehr fortgehen oder kleine Lokal deswegen aussterben würden, könne er nicht gelten lassen.

„Ich verstehe die ganzen Argumente nicht. Das sind meiner Ansicht nach einfach Dinge, die man an den Haaren herbeizieht, um seine eigenen Interessen zu argumentieren. Es gibt sicher Lokale, wo der Besitzer hundertprozentig der Meinung ist, es ist gescheiter, da wird geraucht - ist eh klar. Genauso wie es mich gibt, wo ich sage, es ist gescheiter, es wird nicht geraucht“, sagte der Gastronom.