UNO-Vollversammlung - Kneissl: Kurzer Meinungsaustausch mit Pompeo
New York (APA) - Einen fast delikaten Beigeschmack hatte für Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) am Dienstagabend (Ortszeit) in New York das...
New York (APA) - Einen fast delikaten Beigeschmack hatte für Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) am Dienstagabend (Ortszeit) in New York das transatlantische Dinner am Rande der UNO-Vollversammlung. Die Außenministerin nutzte das hochkarätige Abendessen laut ihrem Büro für einen kurzen Meinungsaustausch mit dem Gastgeber, ihrem US-amerikanischen Amtskollegen Mike Pompeo.
Angesichts des umstrittenen Besuchs von Russlands Präsidenten Wladimir Putin bei Kneissls Hochzeit im August inklusive Tanzknicks, die laut Innenministerium auch Sicherheitskosten von rund 222.750 Euro verursachte hatte, entbehrte das Treffen nicht einer gewissen Pikanterie. Inwieweit der Putin-Besuch aber zur Sprache kam, war in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) freilich nicht bekannt.
Das Außenministerium verwies lediglich darauf, dass „im Mittelpunkt der Diskussion, an welcher auch die Ukraine und Georgien teilnahmen“, die Frage des Baus der Northstream 2 Pipeline gestanden sei. Unter Bezugnahme auf die Rede des US-Präsidenten Trump vor der UNO-Vollversammlung, der dabei am Dienstag den hohen Ölpreis angeprangert hatte, habe Außenministerin Kneissl ausgeführt, „dass nur dank des hohen Ölpreises die Erdölgewinnung durch Fracking rentabel geworden ist.“
Weiters wies Kneissl demnach „auf die geringe Auslastung“ der Terminals für flüssiges Erdgas (Liquefied Natural Gas/LNG) sowie auf die „höheren LNG-Preise in Asien“ hin.“ Erdgas aus Pipelines sei für viele europäische Konsumenten erheblich günstiger. Es sei wesentlich, dass Angebot und Nachfrage für die Preisbildung im Energiesektor wieder viel stärker wirken müssten.
Weiters betonte Außenministerin Kneissl, „dass nicht die OPEC den Erdölpreis festsetzt - wie von Trump dargelegt - sondern lediglich die Förderquoten“. Im Zuge der darauffolgenden Debatte habe Pompeo auf seine Vergangenheit im Energiesektor verwiesen, bevor er Chef der CIA (US-Geheimdienst) geworden sei.
Am heutigen Mittwoch wird Kneissl unter anderen die Vize-UNO-Generalsekretärin Amina Mohammed, den UNO-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura, sowie die Exekutivdirektorin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), Natalia Kanem, und den Präsidenten des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK), Peter Maurer, treffen. Zudem wird die Außenministerin laut Programm ihres Büros an der „Unterzeichnungszeremonie des Nuklearwaffenverbotsvertrags“ teilnehmen.
~ WEB http://www.un.org/en/ga/ ~ APA074 2018-09-26/09:29