„Melancholie im September“: Ungewöhnliches Festival startet

Wien (APA) - Ein ungewöhnliches Festival mit einem ungewöhnlichen Titel: „Melancholie im September - survival of the weakest“, eine Kooperat...

Wien (APA) - Ein ungewöhnliches Festival mit einem ungewöhnlichen Titel: „Melancholie im September - survival of the weakest“, eine Kooperation der Schule für Dichtung und des Schauspielhaus Wien, widmet sich von morgen bis Samstag (27.-29.9.) in Lesungen, Performances, Konzerten, Vorträgen und einer Ausstellung diesem weit gefassten Begriff.

„Im Laufe der Kulturgeschichte bemühten sich sowohl Philosophie als auch Theologie, Medizin, Psychologie, Psychiatrie und sämtliche Künste um eine Eingrenzung, wobei zwischen Erklärung und Verklärung des melancholischen Gemüts oft kaum noch zu unterscheiden war“, erklärt Fritz Ostermayer, Leiter der Schule für Dichtung und Kurator des Festivals, in der Ankündigung. „Fix scheint allerdings, dass Melancholie gegensätzliche Kräfte freizusetzen imstande ist: Inspiration und Verzweiflung, Widerstand und Kapitulation, unerschütterliches Phlegma und tiefste Depression.“

Gestartet wird am Donnerstagabend (19 Uhr) in der Schule für Dichtung (Wien 7, Mariahilfer Straße 88a/Stiege III/7) mit der Vernissage der Ausstellung „Melancholie“ von Raphaela Edelbauer, Simon Goritschnig und ihrer Klasse - „eine Text/Bild-Performance über megalomane und daher schon per se melancholisch zum Scheitern verurteilte Universums- und Menschheitsfragen“, wie es heißt. „Hybris im freien Fall. Nichts darunter.“

Am Freitag und Samstag (jeweils ab 20 Uhr) ist das Schauspielhaus Festivalschauplatz. Nach einem Einführungsvortrag des Mainzer Literaturwissenschafters Johannes Ullmaier präsentiert das Künstlerpaar Olinka Vistica und Drazen Grubisic am Freitag seine persönlichen Highlights des 2006 von ihnen gegründeten in Zagreber „Museum der zerbrochenen Beziehungen“. Nach einer Lesung der britischen Autorin Deborah Levy bietet abschließend eine Musik/Wort/Video-Performance von Clara Frühstück, Tobias Leibetseder, Festivalleiter Fritz Ostermayer, Christine Sbaschnigg, Jan Maria Lukas eine „Hommage an große Meister und Meisterinnen der Schwermut“.

Der Samstag bringt dann Lesungen von Marion Poschmann („Die Kieferninseln“) und Thomas Melle (der Autor von „Die Welt im Rücken“ schrieb für das Festival einen neuen, dem Gegenstand entsprechenden Text), eine Klassenpräsentation der Klasse von Edelbauer und Goritschnig sowie einen Auftritt der Hamburger Musikerin und Sängerin Stella Sommer. „Kein Konzert, keine Lesung, keine Lecture. Alles zusammen aber schon“, verheißt die Ankündigung.

(S E R V I C E - https://sfd.at)