Europas Leitbörsen treten zu Mittag weiter auf der Stelle
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch zu Mittag weiter kaum vom Fleck gekommen. Am Abend steht die Zinsents...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch zu Mittag weiter kaum vom Fleck gekommen. Am Abend steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) an. Am Markt erwartet man die dritte Zinserhöhung in diesem Jahr und die achte im aktuellen Zyklus.
Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,16 Prozent auf 3.425,19 Punkte. Der FTSE-100 der Börse London gewann 0,07 Prozent und steht nun bei 7.512,93 Stellen. Der DAX in Frankfurt hingegen verlor 0,14 Prozent auf 12.357,80.
Sollte es am Abend keine Überraschungen geben, wird die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte in die Spanne zwischen 2,00 Prozent und 2,25 Prozent anheben. Da der Zinsschritt unter Beobachtern als gut wie sicher gilt, dürfte sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer stärker auf die neuen Zinsprognosen der Fed-Mitglieder und die Kommentare von Notenbankchef Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz richten.
Die Rede von US-Präsident Donald Trump vor der UN-Vollversammlung am Vortag hatte unterdessen keine Überraschungen geliefert. Trump hatte in seinem Vortag mit Nachdruck seine „America First“-Politik vertreten. „Amerika wird von den Amerikanern regiert. Wir weisen die Ideologie der Globalisierung zurück“, sagte Trump. Außerdem forderte er eine weltweite Isolation der iranischen Regierung.
Bei den Einzelwerten rutschten die Aktien von BMW mit einem Minus von 1,71 Prozent ans untere Ende des Euro-Stoxx-50 ab. Der Autohersteller hatte am Vortag seine Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt. Heute folgte eine ganze Reihe an negativen Analystenreaktionen. Unter anderem haben Barclays, HSBC, die Deutsche Bank und Kepler Cheuvreux ihre Kursziele für die Titel des Autoherstellers gesenkt.
In Mitleidenschaft gezogen wurden auch die beiden anderen Autohersteller im Euro-Stoxx-50: Daimler-Papiere waren mit einem Minus von 1,35 Prozent zweitschwächster Wert im Index und Volkwagen-Titel gehörten mit einem Kursabschlag von 0,58 Prozent ebenfalls zu den größten Verlierern.
Daimler hatte am Vormittag zudem bekanntgegeben, dass der bisherigen Forschungs- und Entwicklungsvorstand Ola Källenius 2019 Dieter Zetsche als Vorstandsvorsitzender nachfolgen werde. Auf den Wechsel des Chefpostens führte ein Händler die Kursverluste bei Daimler jedoch nicht zurück: „Die Aktie leidet weiterhin wie der ganze Sektor unter der Gewinnwarnung von BMW“.
Im DAX zeigten sich außerdem die Titel der Deutsche Bank schwach und gaben um 1,19 Prozent nach. Das Finanzinstitut hat laut „Handelsblatt“ Szenarien zu Fusionen insbesondere mit der Commerzbank und der UBS durchgespielt. Dies sei auf einer Strategiesitzung mit dem Aufsichtsrat Mitte September erfolgt. Die Schweizer Variante habe dabei aus dem Blickwinkel der Aktionäre und auf dem Papier besser abgeschnitten, da sich Deutsche Bank und UBS sich mit ihren unterschiedlichen Stärken gut ergänzen würden. Die UBS-Aktien lagen zu Mittag 0,75 Prozent im Minus, Commerzbank-Titel hingegen holten ihre Verluste aus dem Frühhandel auf und stiegen zuletzt leicht um 0,13 Prozent.
Besser sah es für die Anteilsscheine der Banco Santander aus. Diese notierten im Euro-Stoxx-50 zuletzt um 0,35 Prozent höher, nachdem die spanische Großbank überraschend ihren Chef austauscht. Andrea Orcel von der UBS soll Anfang 2019 den bisherigen Santander-Chef Jose Antonio Alvarez ablösen. Die Personalie könnte die Diskussion über mögliche Bankfusionen in Europa weiter befördern. Orcel gilt als ein Anhänger von Zusammenschlüssen im Bankensektor.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA247 2018-09-26/12:29